Agrar-Erzeugerpreise Lebensmittel dürften noch teurer werden
Der Anstieg der Erzeugerpreise für landwirtschaftliche Produkte hat sich im September weiter beschleunigt. Den höchsten Anstieg gab es bei Kartoffeln. Für Verbraucher sind das schlechte Nachrichten.
Die Erzeugerpreise für landwirtschaftliche Produkte lagen im September um 39,4 Prozent höher als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt berechnet hat. Im August hatte der Anstieg noch bei 34,5 Prozent und im Juli bei 33,4 Prozent gelegen. Gegenüber dem Vormonat August stiegen die Preise um 2,5 Prozent.
Die Preise für pflanzliche Produkte erhöhten sich um 26 Prozent binnen eines Jahres. Dieser Preisanstieg war unter anderem auf die Getreidepreise zurückzuführen, die gegenüber dem Vorjahresmonat um 41 Prozent zulegten.
Bei Obst wurde im September ein Rückgang um 4,7 Prozent festgestellt. Die Erzeugerpreise für Gemüse zogen innerhalb eines Jahres hingegen um 22,8 Prozent an. Für Speisekartoffeln kassierten Landwirte 73 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Doch es gab auch einen kleinen Lichtblick: Äpfel verbilligten sich um 20,6 Prozent.
Tierische Erzeugnisse mit drastischem Preisanstieg
Die Kosten für Energie und Futter trieben auch die Preise für tierische Erzeugnisse in die Höhe. Sie legten um 49,1 Prozent innerhalb eines Jahres zu. Milch verteuerte sich um 57,9 Prozent. Damit habe sich der beständige Preisanstieg bei Milch seit März 2021 fortgesetzt, erläuterte die Wiesbadener Behörde. Für Schlachtschweine mussten 63,1 Prozent mehr gezahlt werden.
Die nun festgestellten Preissteigerungen könnten sich schon in absehbarer Zeit auch bei den Verbraucherpreisen für Lebensmitteln niederschlagen. Denn die Erzeugerpreise gelten als Frühindikator für die Preise, die später in Supermärkten verlangt werden. Im Oktober hatten die Lebensmittelpreise für Verbraucher um 20,3 Prozent über dem Vorjahresniveau gelegen und waren damit rund doppelt so stark gestiegen wie die allgemeine Lebenshaltung.