BIP-Prognose deutlich angehoben IWF sieht Deutschland auf Wachstumskurs
Deutschland entwickelt sich zur Wachstumslokomotive für die Weltwirtschaft. Die Experten des Internationalen Währungsfonds (IWF) rechnen damit, dass das deutsche Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr um 3,3 Prozent zulegt. Bislang war der IWF von 1,4 Prozent Wachstum ausgegangen.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) sieht die deutsche Wirtschaft in einer kräftigen Wachstumsphase. In ihrer Prognose für die Weltkonjunktur sagen die IWF-Experten für dieses Jahr ein Wachstum von 3,3 Prozent in Deutschland voraus. Für 2011 rechnen sie mit 2,0 Prozent. Damit hoben sie die Zahlen ihrer letzten Prognose vom Juli deutlich an, als sie ein Plus von 1,4 Prozent (2010) und 1,6 Prozent (2011) prognostizierten.
Damit liegt der IWF etwa auf der Linie der Europäischen Union, die für die deutsche Wirtschaft zuletzt ein Wachstum von 3,4 Prozent vorausgesagt hat. Die Bundesregierung hat ihre Prognose aus dem Frühjahr, als sie noch von 1,4 Prozent Wachstum ausgegangen war, bisher nicht offiziell korrigiert. Wirtschaftsminister Rainer Brüderle hatte zuletzt aber gesagt, er gehe von einem Wachstum von "deutlich mehr als 2,5 Prozent" in diesem Jahr aus.
Zugpferd für die Eurozone
Mit seinem kräftigen Wachstum wird Deutschland laut IWF zum Zugpferd für die gesamte Eurozone. Deren Wirtschaftsleistung wird laut IWF im laufenden Jahr um 1,7 Prozent und im kommenden Jahr um 1,5 Prozent wachsen - mit großen regionalen Unterschieden. Für das hoch verschuldete Griechenland sagt der IWF für dieses Jahr ein Minus von 4,0 Prozent und für 2011 minus 2,6 Prozent voraus. Auch die Wirtschaftsleistung von Spanien und Irland soll 2010 schrumpfen (um jeweils 0,3 Prozent), ehe für 2011 ein leichtes Plus erwartet wird.
Pessimistische Prognose für die USA
Für die Entwicklung in den USA setzte der IWF seine Vorhersagen herab. Für 2010 erwartet er nun ein Plus von 2,6 Prozent - 0,7 Prozentpunkte weniger als in der Prognose vom Juli. 2011 soll die US-Konjunktur dann nur noch um 2,3 Prozent wachsen. Schuld daran sei vor allem die schwache Verbrauchernachfrage.