Einigung im Dauerstreit mit Kirch-Erben Deutsche Bank zahlt 775 Millionen Euro
Die Deutsche Bank zahlt den Kirch-Erben 775 Millionen Euro plus Zinsen. Mit diesem Vergleich zieht das Geldhaus einen Schlussstrich unter den jahrelangen Rechtsstreit um die Insolvenz des Kirch-Medienkonzerns, wie die Bank mitteilte.
Die Deutsche Bank hat sich mit den Erben des Medien-Unternehmers Leo Kirch auf einen Vergleich geeinigt. Die Bank zahle 775 Millionen Euro plus Zinsen und eine pauschale Kostenerstattung. "Mit der heutigen Vereinbarung legen wir einen altbekannten und langjährigen Rechtsstreit bei", teilte das Geldinstitut mit.
Die Kirch-Erben äußerten sich zufrieden über den Vergleich mit der Deutschen Bank. "Wir begrüßen die Einigung, auch wenn wir uns gewünscht hätten, dass Leo Kirch dies noch erlebt hätte. Der angerichtete Schaden wird allerdings nur in Teilen wieder gut gemacht", sagte ein Sprecher.
Der 2011 gestorbene Medienunternehmer Leo Kirch hatte die Bank und ihren damaligen Chef Rolf Breuer zeitlebens für den Zusammenbruch seines weit verzweigten Medienkonzerns (ProSieben, SAT.1, N24) verantwortlich gemacht. Breuer hatte in einem Fernsehinterview Anfang Februar 2002 die Kreditwürdigkeit Kirchs in Zweifel gezogen - wenige Wochen vor der Kirch-Insolvenz.
OLG entschied für Kirch-Erben
Kirch trat eine Prozesslawine gegen Breuer und die Bank los, seine Erben setzten die juristische Dauerfehde fort. Kurz vor Weihnachten 2012 errang die Kirch-Seite vor dem Oberlandesgericht (OLG) München einen bedeutenden Sieg: Die Richter verurteilten die Bank zu Schadenersatz und warfen etlichen ehemaligen und amtierenden Vorständen zahlreiche Verfehlungen vor. Die Höhe des Schadensersatzes sollten Gutachter bestimmen. Gefordert hatte die Kirch-Seite in diesem Prozess rund zwei Milliarden Euro.
Finanziell ist die Bank auf eine Einigung jedenfalls vorbereitet. Nicht nur für den Kirch-Streit, auch für andere Rechtsstreitigkeiten legte Deutschlands größte Bank zuletzt Milliarden zur Seite.