Investor Berggruen besteht auf höheren Nachlass Der Poker um die Karstadt-Mieten geht weiter
Im Streit um Mietnachlässe für die Karstadt-Warenhäuser gibt es weiter keine Lösung. Investor Berggruen wies ein neuerliches Angebot der Vermieter als unzureichend zurück. Bis Mitte Juli muss eine Einigung erzielt werden, damit der Kauf der bundesweit 120 Karstadt-Häuser rechtskräftig wird.
In den Verhandlungen um die Mieten für die Karstadt-Filialen hat Investor Nicolas Berggruen den jüngsten Vorschlag des Vermieterkonsortiums Highstreet zurückgewiesen. Das sagten Sprecher von Berggruen und Highstreet.
Die Einigung über die Mieten ist eine Voraussetzung für den ansonsten vereinbarten Kauf der insolventen Warenhauskette durch Berggruen. Der am Freitag unterbreitete neue Vorschlag sehe vor, dass die Mieten, die mit dem Sanierungsplan in der Insolvenz gesenkt worden waren, schrittweise auf 240 Millionen Euro jährlich bis 2018 erhöht werden. Zuvor hatte Highstreet eine Anhebung auf jährlich 250 Millionen Euro verlangt. Berggruen lehnt aber Mieten über 230 Millionen Euro ab und schlug deswegen dem Sprecher zufolge auch die neue Offerte aus.
Highstreet habe zudem 32 Prozent der von Karstadt erwirtschafteten Eigenkapitalrendite gefordert. Berggruen habe zuvor einen Anteil von 10 Prozent angeboten.
Beide Parteien haben bis Mitte Juli Zeit, eine Einigung zu erreichen. Das Amtsgericht Essen will seine Entscheidung über den Insolvenzplan von Karstadt am 16. Juli verkünden. Berggruen hatte den Kaufvertrag für das Handelsunternehmen mit bundesweit 120 Warenhäusern und rund 25.000 Mitarbeitern nur unter Vorbehalt unterschrieben. Damit der Vertrag rechtskräftig wird, muss eine Einigung über Mietsenkungen mit Highstreet erfolgen. Das Konsortium besitzt gut zwei Drittel der Karstadt-Warenhäuser.