Johnson & Johnson Milliardenstrafe für US-Pharmakonzern
Es sind Hunderte Klagen mit ähnlichen Anschuldigungen: Der US-Pharmakonzern Johnson & Johnson soll Asbest-belastetes Puder verkauft haben, das Krebs verursache. Geschworene ordneten nun eine 4,7-Mrd-Dollar-Zahlung an.
Im Prozess um mutmaßlich krebserregendes Babypuder hat eine Geschworenenjury im US-Bundesstaat Missouri den Konsumgüterkonzern Johnson & Johnson (J&J) zur Zahlung von 4,69 Milliarden US-Dollar verpflichtet. Das Geld sollen insgesamt 22 Frauen erhalten.
Sie hatten in dem Prozess in St. Louis geltend gemacht, dass sie durch die Produkte an Eierstockkrebs erkrankt seien. Die Summe setzt sich aus 550 Millionen Dollar Entschädigung und einer Strafe von 4,14 Milliarden Dollar zusammen.
J&J will gegen Urteil vorgehen
J&J äußerte sich über das Urteil enttäuscht und kündigte rechtliche Schritte an. Das Verfahren sei hochgradig unfair gewesen. Der Konzern bekräftigte, seine Produkte enthielten kein Asbest und lösten kein Krebs aus. Die Klägerinnen und ihre Familien hatten dagegen erklärt, ihre Erkrankungen gingen auf den jahrzehntelangen Einsatz von Babypuder oder kosmetischem Puder zurück. J&J habe spätestens seit den 1970er-Jahren von dem Asbest gewusst und Verbraucher nicht gewarnt.
Im Zusammenhang mit dem Babypuder der Firma und den damit verbundenen Vorwürfen gibt es Tausende Klagen.
Gegen J&J gibt es in Zusammenhang mit den Vorwürfen 9000 Klagen. Die meisten Kläger haben erklärt, dass das in Puder enthaltene Mineral Talk Krebs verursacht habe. In einigen Fällen geht es auch um eine mutmaßliche Verunreinigung von Talk durch Asbest. In dem Prozess in St. Louis wurden die beiden Fallgruppen zusammengefasst. Als Reaktion fielen die J&J-Aktien im nachbörslichen Handel um ein Prozent.