Pharmariese Johnson&Johnson zahlt Strafe Schizophrenie-Mittel für Demente
Der Pharmariese Johnson&Johnson zahlt eine Milliardenstrafe, weil er Schmiergeld an Apotheker gezahlt hat. Die hatten im Gegenzug Medikamente verschrieben, die für die Patienten nicht geeignet waren. Es geht unter anderem um Schizophrenie-Mittel.
Es ist einer der größten Vergleiche in der Geschichte der amerikanischen Gesundheitsbranche: Der Pharmakonzern Johnson&Johnson bezahlt 2,2 Milliarden Dollar, um die Ermittlungen gegen das Unternehmen wegen Schmiergeldzahlungen zu stoppen.
Johnson&Johnson soll von 1999 bis 2005 Apothekern Geld gezahlt haben, damit diese das Schizophrenie-Mittel Risperdal und das Herzmedikament Natrecor verschreiben. Dabei soll Johnson&Johnson die Medikamente auch Patienten empfohlen haben, für die sie nicht zugelassen waren - etwa verhaltensgestörten Kindern, älteren Demenz-Patienten oder behinderten Menschen.
Kritik vom US-Justizministerium
Laut US-Recht ist es Apothekern erlaubt, Medikamente Patienten zu verschreiben, auch wenn diese nicht für sie zugelassen sind. Die Hersteller der Produkte dürfen jedoch nicht für diese Verwendung werben. Offenbar zahlte Johnson&Johnson im konkreten Fall einer Apothekenkette mehrere Millionen Dollar für die Verschreibungen.
US-Justizminister Eric Holder kritisierte Johnson&Johnson. Das Unternehmen habe die Gesundheit der Menschen rücksichtslos aufs Spiel gesetzt. Dabei hob er insbesondere die aggressive Vermarktung des Schizophrenie-Mittels Risperdal für andere Anwendungen hervor. Mit dem Vergleich sind alle Untersuchungen des Falles beendet.
Der Pharmahersteller Johnson&Johnson produziert unter anderem die Marken bebe, Penaten und Neutrogena.