Folgen des Erdbebens Japans Wirtschaft erholt sich nur langsam
Die japanische Wirtschaft leidet weiter unter den Folgen des Erdbebens. Zwar stieg die Produktion im Juni um 3,9 Prozent an - doch es wird wohl noch mindestens bis zum Herbst dauern, bis der Stand von vor der Katastrophe wieder erreicht ist. Zusätzlich wird die Entwicklung durch den starken Yen belastet.
Nach dem verheerenden Erdbeben im März kommt Japans Industrie nur langsam wieder in Schwung. Zwar stieg die Produktion im Juni um 3,9 Prozent gegenüber dem Vormonat an - das war allerdings weniger als von Experten erwartet und auch weniger als der Anstieg von 6,2 Prozent im Mai. Die Zahlen teilte das Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie mit. Das Plus erwirtschafteten vor allem der Auto- und Elektroniksektor.
Starker Yen belastet zusätzlich
Analysten schätzen, dass es noch bis zum Herbst dauert, bis die japanische Produktion wieder auf dem Stand von vor der Katastrophe ist. Risiken sehen sie vor allem in der schwächelnden US-Wirtschaft und dem starken Yen. Finanzminister Yoshihiko Noda betonte, der Anstieg des Yen sei zu stark, und drohte unverhohlen mit einer Devisenmarkt-Intervention. "Unser Standpunkt ist klar: Wir werden entschieden handeln bei übermäßigen Wechselkursschwankungen", sagte er vor dem Parlament.
Die Arbeitslosenquote stieg nach Angaben des japanischen Innenministeriums saisonbereinigt von 4,5 Prozent im Juni auf derzeit 4,6 Prozent.
Im März war die Produktion nach dem Erdbeben und dem anschließenden Tsunami mit 15,5 Prozent so stark wie noch nie eingebrochen.