Konjunktur IWF-Chef warnt vor zuviel Optimismus
Die Weltwirtschaft nimmt zwar an Fahrt auf, dennoch warnt der Internationale Währungsfonds (IWF) vor zuviel Optimismus: "Die Erholung kommt schneller als erwartet. Aber wir sind noch nicht über dem Berg und müssen vorsichtig sein", sagte IWF-Chef Strauss-Kahn. Die private Nachfrage sei noch nicht stark genug.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) warnt angesichts der weltweit überraschend freundlichen Wirtschaftsentwicklung vor zu viel Optimismus. "Die Erholung kommt schneller als erwartet. Aber wir sind noch nicht über dem Berg und müssen vorsichtig sein", sagte IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn in der jordanischen Hauptstadt Amman.
Die private Nachfrage sei noch nicht stark genug, um das erwartete Ende der langandauernden Rezession zu signalisieren. Nahezu überall sei eine Rückkehr zum Wachstum zu sehen, aber nahezu überall sei auch zu sehen, dass die Wachstumszahlen auf eine Unterstützung durch den öffentlichen Sektor zurückzuführen seien.
Weltwirtschaft könnte in diesem Jahr 4,1 Prozent zulegen
Am Sonntag hatten italienische Medien unter Berufung auf einen Entwurf für den nächsten IWF-Ausblick berichtet, die Weltwirtschaft könnte sich schneller erholen als bislang erwartet. Demnach dürfte die globale Wirtschaftsleistung in diesem Jahr 4,1 Prozent zulegen und damit 0,2 Prozentpunkte stärker, als noch im Januar prognostiziert.
Die Wirtschaftsleistung in der Eurozone wird den Berichten zufolge hingegen sowohl 2010 als auch 2011 weniger stark zulegen als bislang erwartet. Für 2010 rechnet der IWF nun mit einem Wachstum von 0,8 Prozent, für 2011 von 1,5 Prozent. Dies sind jeweils 0,1 Prozentpunkte weniger als bei der vorigen Prognose. Europa arbeite sich langsamer aus der Rezession heraus als andere Regionen, hieß es. Die Erholung werde unter anderem durch Griechenland gebremst.
Auch für Deutschland ist der IWF pessimistischer: Wie bereits aus seinem Deutschlandbericht Ende März hervorging, senkt der Fonds seine Wachstumsprognose für das laufende Jahr auf 1,2 Prozent und für 2011 auf 1,7 Prozent.