Hoffnungsschimmer für Euro-Krisenstaaten Irlands Wirtschaft wächst wieder
Europas Krisenländer kämpfen sich langsam aus der Rezession. Nach drei Minusquartalen in Folge wuchs Irlands Wirtschaft von April bis Juni um 0,4 Prozent. Ähnlich gute Nachrichten kommen aus Griechenland. Allerdings gibt es dort bislang nur Schätzungen, noch keine Zahlen.
Die irische Wirtschaft hat nach einem Dreivierteljahr die Rezession verlassen. Das Bruttoinlandsprodukt stieg zwischen April und Juni um 0,4 Prozent, wie das nationale Statistikamt mitteilte. Zuvor war es drei Quartale in Folge gesunken. Das Gros des Wachstums kaum aus der Exportwirtschaft. Um 4,3 Prozent legten die Ausfuhren im Vergleich zum Vorquartal zu. Der private Konsum stieg um 0,7 Prozent.
Irland, das sich seit 2011 unter dem Rettungsschirm seiner Euro-Partner befindet, gilt als Vorbild für andere Krisenstaaten. Die Finanzhilfen über 85 Milliarden Euro laufen Ende dieses Jahres aus. Es ist das erste der fünf Euro-Länder, die internationale Hilfen erhalten haben, das wieder auf eigenen Beinen stehen soll.
Athens Regierung schätzt noch, Zahlen hat sie nicht
Positive Nachrichten kommen auch aus Griechenland. "Die Wirtschaft wuchs im zweiten Quartal im Vergleich zum ersten Quartal und damit zum ersten Mal seit Beginn der Krise", sagte Finanzminister Yannis Stournaras auf einer Konferenz in Athen. Er berief sich dabei auf Schätzungen der Regierung.
Beim Blick in die offizielle Statistik ist allerdings noch kein Wachstumsimpuls zu entdecken: Das griechische Statistikamt weist nur den Vergleich mit dem Vorjahresquartal aus. Hier war das Bruttoinlandsprodukt zwischen April und Juni um 3,8 Prozent geschrumpft.
Lob von Asmussen
Allerdings sieht auch die Europäische Zentralbank (EZB) das hoch verschuldete Land auf dem Weg der Besserung. Die jüngsten Wachstums- und Arbeitsmarktdaten seien "ermutigend" und das Reformprogramm greife, betonte EZB-Direktor Jörg Asmussen nach einem Treffen mit Griechenlands linkem Oppositionsführer Alexis Tsipras in Frankfurt am Main.
Griechenlands Arbeitslosenquote sank im zweiten Quartal auf 27,1 Prozent und damit erstmals seit fast vier Jahren, wie das Statistikamt mitteilte. Damit bleibt der Wert aber dicht bei der Rekordmarke von 27,4 Prozent aus dem Frühjahr, als der höchste Stand seit Beginn der Quartalserhebung 1998 erreicht wurde. Am besten entwickelt sich momentan der Tourismussektor. Die Zahl der Beschäftigten in Hotels und Restaurants stieg zuletzt um elf Prozent auf 256.300.