Verbraucherpreise 2009 um 0,4 Prozent gestiegen Inflationsrate so niedrig wie seit 1987 nicht mehr
Die Lebenshaltungskosten in Deutschland sind 2009 so wenig gestiegen wie seit 1987 nicht mehr. Laut einer vorläufigen Schätzung des Statistischen Bundesamt lag die Inflationsrate bei 0,4 Prozent - im Vorjahr waren die Preise noch um 2,6 Prozent gestiegen. Öl und Lebensmittel wurden sogar billiger.
Die Verbraucher in Deutschland haben in der schweren Rezession von der niedrigsten Inflation seit 22 Jahren profitiert. Die Lebenshaltungskosten stiegen 2009 nur noch um 0,4 Prozent, wie das Statistische Bundesamt unter Berufung auf vorläufige Zahlen aus sechs Bundesländern mitteilte.
Noch niedriger war die Inflationsrate zuletzt 1987 mit 0,3 Prozent. 2008 hatten steigende Energiepreise noch für ein Plus von 2,6 Prozent gesorgt, den höchsten Wert seit 1994. Für Preisstabilität sorgte in diesem Jahr vor allem billigeres Benzin und Heizöl. Der Preis für ein Fass Öl fiel wegen der sinkenden Nachfrage infolge der weltweiten Rezession zwischenzeitlich bis auf rund 35 Dollar. Im Sommer 2008 wurden dafür noch bis zu knapp 150 Dollar verlangt. Auch Lebensmittel verbilligten sich deutlich, weil die Preise für zahlreiche Agrarrohstoffe im Zuge der Wirtschaftskrise ebenfalls fielen. Insbesondere Milch und Eier wurden günstiger. Aber auch die Preise für andere Waren und Dienstleistungen entwickelten sich 2009 laut Bundesamtz "überwiegend moderat".
Steigende Preise zum Jahreswechsel
Nachdem im Sommer die Preise im Vergleich zum Vorjahr sogar zeitweise gefallen waren, zogen sie zum Jahresende nach Auskunft der Statistiker wieder spürbar an; die Inflationsrate stieg im Dezember auf 0,8 Prozent. Dabei spielt vor allem eine Rolle, dass der Ölpreis inzwischen wieder deutlich über seinen Tiefstständen liegt. Das gibt nach Einschätzung von Experten einen Vorgeschmack auf 2010: Viele Fachleute erwarten, dass die Lebenshaltungskosten dann im Jahresschnitt um ungefähr ein Prozent steigen.