DIW sieht Wachstum von acht Prozent Industrie zieht deutsche Wirtschaft aus der Krise
Die deutsche Industrie wird in diesem Jahr voraussichtlich mehr als doppelt so stark wachsen wie die gesamte Volkswirtschaft. Laut Deutschem Institut für Wirtschaftsforschung wird das Plus der Industrie bei acht Prozent liegen - allerdings war dieser Sektor im vergangenen Jahr auch besonders stark eingebrochen.
Der Aufschwung der deutschen Wirtschaft wird vor allem von der Industrie angetrieben. In diesem Jahr werde sie laut Prognose des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) mit rund acht Prozent mehr als doppelt so stark wachsen wie die gesamte Volkswirtschaft. Für 2010 erwartet die Bundesregierung ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts in Höhe von 3,4 Prozent. 2009 war die industrielle Produktion allerdings um 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr eingebrochen, sodass die Werte von vor der Krise noch längst nicht wieder erreicht sind.
Langer Weg zurück zur Vorkrisenproduktion
"In fast allen Branchen erleben wir nach dem jähen Einbruch ein ebenso schnelles Hochschnellen der Konjunkturkurve", sagte die beim DIW für die Prognose verantwortliche Dorothea Lucke. Im kommenden Jahr soll die Erholung dann an Tempo verlieren und das Wachstum in der Industrie bei etwa vier Prozent liegen. "Die Industrie schwenkt damit aber nur wieder auf einen regulären Wachstumspfad ein", sagte Lucke. Die Lager seien wieder aufgestockt und in der Rezession aufgeschobene Investitionen nachgeholt worden. Dies seien positive Zeichen für eine Rückkehr zur Normalität. Dennoch werde auch Ende 2011 das Vorkrisenniveau in der Industrie noch nicht wieder erreicht sein.
Die Industrieprognose wird einmal jährlich vom DIW gemeinsam mit Volkswirten aller führenden Industriebranchen errechnet.