Düstere Quartalsbilanz HRE macht 382.000.000 Euro Verlust
Am Morgen nach Ende des staatlichen Übernahmeangebots sind von der Hypo Real Estate erneut bittere Nachrichten gekommen: Sie machte im ersten Quartal 382 Millionen Euro Minus. Vorstandschef Wieandt gibt sich trotzdem optimistisch.
Der vor der Verstaatlichung stehende Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate (HRE) hat auch im ersten Quartal große Verluste gemacht. Vor Steuern habe es ein Minus von 406 Millionen Euro gegeben, teilte die Bank mit. Im ersten Quartal 2008 hatte die HRE noch einen Vorsteuergewinn von 190 Millionen Euro erzielt. Unter dem Strich schrieb die HRE von Januar bis März 382 Millionen Euro Verlust.
Die Neuausrichtung der Bank komme aber voran, betonte Vorstandschef Axel Wieandt. Im ersten Quartal habe die Bank wieder Neugeschäft bei Immobilienfinanzierungen in einem Volumen von 600 Millionen Euro gemacht. Nach der Notrettung des Konzerns im vergangenen Jahr war das Neugeschäft zeitweise zusammengebrochen, weil viele eine Pleite der Hypo Real Estate befürchteten.
Übernahmeangebot an Aktionäre beendet
Um diese Pleite zu vermeiden, erhielt der Konzern Garantien über 102 Milliarden Euro vom Staat und der privaten Finanzwirtschaft. Die HRE wird von der Regierung als "systemrelevant" eingestuft und darf daher nicht pleitegehen.
Um die HRE zu stabilisieren, will der Bund den Konzern vollständig übernehmen. Das Übernahmeangebot an die Aktionäre ging in der Nacht zu Ende. Der Bund hatte ihnen 1,39 Euro je Aktie geboten. Die Aktionäre, die das Angebot nicht angenommen haben, sollen aus dem Unternehmen herausgedrängt oder enteignet werden.