Verantwortlich für China-Expansion Ex-Volkswagen-Chef Hahn gestorben
In seiner Amtszeit stieg VW zum Weltkonzern auf: Der frühere Volkswagen-Chef Carl Hahn machte den Käfer in den USA groß und leitete die Expansion von VW nach China ein. Jetzt starb er mit 96 Jahren.
Der langjährige Vorstandschef der Volkswagen AG, Carl Hahn, ist im Alter von 96 Jahren gestorben. Hahn sei friedlich zu Hause in Wolfsburg eingeschlafen, bestätigte eine Sprecherin der Hahn-Stiftung der Nachrichtenagentur dpa.
Der Manager hatte in seiner Zeit als VW-Chef die Grundlagen für den Weltkonzern gelegt. In seine Amtszeit ab 1982 fielen die Übernahmen von Seat und Skoda. Außerdem begann Hahn die Expansion des Unternehmens nach China.
Leiter der US-Sparte
Seine Karriere bei Volkswagen begann der in Chemnitz geborene Hahn 1954 als Leiter der Exportförderung. Von 1959 bis 1964 leitete er die amerikanische Sparte von VW und macht dort den Käfer groß. 1965 wurde er Vorstandsmitglied und Verkaufschef für den Konzern.
Nach Differenzen um die Unabhängigkeit von Audi kam es zum Bruch mit dem damaligen VW-Chef Rudolf Leiding: Hahn verließ den Autokonzern und übernahm 1973 die Führung der damaligen Continental-Gummi-Werke AG in Hannover.
Übernahme von Seat
1982 kehrte er als VW-Vorstandsvorsitzender zurück. Unter seiner Führung wurde VW zum größten Autokonzern Europas. Nach dem China-Einstieg 1982 folgte 1986 die Übernahme von Seat, 1989 nahm VW die Geschäfte in der ehemaligen DDR und in Osteuropa auf. 1991 übernahm das Unternehmen den tschechischen Autobauer Skoda. 1992 übergab Hahn sein Amt an Ferdinand Piëch. Bis 1997 gehörte Hahn dem VW-Aufsichtsrat an.
Noch in hohem Alter hatte sich Hahn mit seiner Stiftung für frühkindliche Bildung eingesetzt. Die Trauerfeier findet nach Informationen der "Welt" am 24. Januar in Wolfsburg statt.