G20-Gipfel in Los Cabos Warnungen und Appelle zum Abschluss
Der G20-Gipfel im mexikanischen Los Cabos ist beendet. Zwei Tage hatten die Staats- und Regierungschefs der führenden Industrie- und Schwellenländer beraten. In der Abschlusserklärung sprechen sich die G20 für eine Bankenunion aus, um die Schuldenkrise im Euroraum zu bekämpfen.
Der G20-Gipfel im mexikanischen Badeort Los Cabos ist beendet. Nach zweitägigen Beratungen verlas der mexikanische Staatschef Felipe Calderón die Abschlusserklärung. Die Staats- und Regierungschefs der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer sprechen sich darin für eine "integriertere Finanzarchitektur" in der Euro-Zone aus. Mit einer Bankenunion soll die Schuldenkrise in Europa bekämpft werden.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte bei dem Gipfel die Bedeutung einer europäischen Bankenaufsicht betont. Konkrete Schritte wollen die EU-Staaten bei ihrem Gipfel kommende Woche vereinbaren.
Die G20-Gruppe bekräftigte in ihrer Abschlusserklärung außerdem, sich gegen Hemmnisse im Welthandel einsetzen zu wollen: "Wir sind tief besorgt über zunehmende Fälle von Protektionismus rund um den Globus", heißt es in dem Papier. Die G20 versprechen, bis 2014 keine neuen Maßnahmen zu ergreifen, die eigenen Märkte von Waren und Dienstleistungen abzuschotten. Dieses Abkommen gilt seit 2011 und wurde in Los Cabos verlängert.
Nahrungsmittelversorgung als Herausforderung
Am letzten Tag der Beratungen in Mexiko ging es besonders um die Lebensmittelversorgung. Dieses Thema ist nach Ansicht der G20 "eine der größten Herausforderungen." In der Abschlusserklärung sprechen sich die Teilnehmer des Gipfels dafür aus, die Produktion von Nahrungsmitteln um 50 bis 70 Prozent zu steigern. Hintergrund ist die wachsende Weltbevölkerung.
Die Teilnehmer erwarten, dass 2050 9,3 Milliarden Menschen auf der Erde leben werden. Heute sind es rund 7 Milliarden. In Entwicklungsländern müsse die Nahrungsmittelproduktion verdoppelt werden. Die G20-Staaten wollen außerdem die Spekulation mit Nahrungsmitteln eindämmen und keine neuen Handelshemmnisse aufbauen.
Hilfsorganisationen werfen der G20-Staaten Unentschlossenheit und Mutlosigkeit vor. Außer Warnungen und Appellen passiere nicht viel. Als Reaktion auf diese Vorwürfe, wollen die G20 in Zukunft bessere Rechenschaft über die Einhaltung ihrer gesteckten Ziele ablegen.