Krise in Griechenland Papandreou stellt die Vertrauensfrage
Gefragt hat er heute - entschieden wird in der Nacht zu Mittwoch: Griechenlands Ministerpräsident hat das Parlament gebeten, ihm das Vertrauen auszusprechen. Seine Sozialisten haben nur eine knappe Mehrheit. Die konservative Opposition kündigte direkt ein Nein an.
Der griechische Ministerpräsident Giorgos Papandreou hat im Parlament die Vertrauensfrage gestellt. Griechenland befinde sich "an einem Scheideweg", sagte er. "Ich fordere, das Vertrauen des Parlaments in die neue Regierung zu erneuern."
Der Chef der stärksten Oppositionspartei, der konservativen Nea Dimokratia, kündigte umgehend ein Nein an. Antonis Samaras warf Papandreou vor, dessen Sparpolitik habe zu keinem Ergebnis geführt. Die Griechen hätten ein Jahr lang umsonst gespart.
Die Abstimmung über die Vertrauensfrage ist für die Nacht zum Mittwoch geplant. In der Zwischenzeit haben Abgeordnete Zeit, sich im Plenum zu äußern. Die regierenden Sozialisten haben im griechischen Parlament eine knappe Mehrheit von 155 der 300 Abgeordneten
Warnung vor dem "plötzlichen Tod"
Das Problem mit den griechischen Schulden ist nach den Worten Papandreous nicht zu Ende. Das Land müsse sich jetzt darauf konzentrieren, zusammen mit den Partnern in der EU einen "plötzlichen Tod", den Staatsbankrott, abzuwenden. Dies könne nur mit Einwilligung aller politischen und sozialen Kräfte des Landes geschehen.
Der Premier kündigte zudem ein Referendum im Herbst an. Dabei sollen die Bürger über Reformen zur "Modernisierung des Staates" entscheiden. Details dazu nannte Papandreou jedoch zunächst nicht. Am Freitag hatte er unter dem Druck innerparteilicher Kritik und zahlreicher Demonstrationen die Regierung umgebildet.