Protest gegen neue Sparpläne Streik sorgt für Chaos in Athen
Kein Bus, keine U-Bahn, keine Straßenbahn: Aus Protest gegen die neuen Sparbeschlüsse der Regierung streiken die griechischen Staatsbediensteten. In Athen kam es zu einem Verkehrschaos, auch zahlreiche Flüge wurden gestrichen oder verschoben. Für den Oktober sind bereits weitere Streiks angekündigt.
Streiks aus Protest gegen die Sparmaßnahmen der Regierung haben für Chaos in der griechischen Hauptstadt Athen gesorgt. Kein Bus, keine U-Bahn und keine Straßenbahn fuhr. Neben den Beschäftigten im öffentlichen Nahverkehr legten auch erneut die Taxifahrer die Arbeit nieder, um gegen Pläne der Regierung zu einer Liberalisierung ihrer Branche zu protestieren. Auch die Fluglotsen hielten einen vierstündigen Streik ab und zwangen die Fluggesellschaften damit, Flüge zu streichen oder zu verschieben. Zudem legten Lehrer und städtische Angestellte die Arbeit nieder.
Auf den Zufahrtsstraßen nach Athen entstanden lange Staus, da zahlreiche Menschen versuchten, mit ihrem Wagen zur Arbeit zu fahren. Andere Arbeitnehmer mussten kilometerweit laufen, um zu ihrem Arbeitsplatz zu kommen. Zuvor hatte die Regierung in Athen neue Sparmaßnahmen in Höhe von sechs Milliarden Euro beschlossen und gleichzeitig angekündigt, Zehntausende Staatsbedienstete zu entlassen.
"Die Arbeitnehmer leiden seit 22 Monaten"
Das Ende der Fahnenstange sei erreicht, sagte Kostas Tsikrikas, Vorsitzender der Vereinigung der Zivilbediensteten: "Die Arbeitnehmer verkraften nicht noch mehr von diesen harten Wirtschaftsmaßnahmen. Sie leiden seit 22 Monaten. Wir haben schon Einkommensverluste von 15 Prozent. Das trägt doch nicht zur Lösung der Krise bei. Das macht’s nur schlimmer. Außerdem wird das die Rezession vertiefen und die Arbeitslosigkeit vergrößern."
Unmittelbar nach Bekanntgabe der Verschärfung der Sparmaßnahmen waren in Athen Demonstranten auf die Straße gegangen. Neben den heutigen Streiks kündigten die Gewerkschaften für den 5. Oktober einen Streik des gesamten öffentlichen Dienstes sowie für den 19. Oktober einen landesweiten Generalstreik an.