Längere Laufzeit für Milliardenkredite Zahlungsaufschub für Griechenland
Griechenland muss seine Milliardenkredite erst später zurückzahlen - dafür aber höhere Zinsen akzeptieren. Darauf einigten sich laut EU-Kommissar Rehn die EU-Finanzminister. Damit bekomme Griechenland nun für seine vor einigen Monaten beschlossenen Hilfen die gleichen Konditionen wie Irland.
Die EU-Kommission wird nach Worten von EU-Währungskommissar Olli Rehn eine Verlängerung der Laufzeit der Hilfskredite an Griechenland vorschlagen. Die EU-Finanzminister hätten bei ihrem Sondertreffen entschieden, dass das Land seine Milliardenkredite erst nach 7,5 Jahren zurückzahlen müsse. Damit bekomme Griechenland die gleichen Bedingungen wie Irland, sagte Rehn in Brüssel. Das gilt aber auch für die Höhe der Zinsen: Statt - wie ursprünglich vereinbart - 5,5 Prozent muss Griechenland nun 5,8 Prozent zahlen.
Der griechische Finanzminister Giorgos Papakonstantinou sagte, Griechenland müsse damit erst 2021 und nicht 2015 die letzten Schulden an die Euro-Partnerstaaten zurückzahlen. "Diese Entscheidung ist sehr wichtig", erklärte er.
Mit Blick auf die anderen Sorgenkinder in der Euro-Zone sagte Rehn, Irland habe derzeit zwar ein extrem hohes Defizit. Doch es sei eine flexible, offene Wirtschaft und habe das Potenzial, sich von der Rezession schnell zu erholen. Portugal und Spanien müssten beim Sparen nachlegen, wenn ihr Wachstum im kommenden Jahr schwächer ausfallen würde als erwartet.
Schäuble hofft auf Ruhe und Rationaliät an den Märkten
Deutschland und Frankreich werteten die jüngsten Entscheidungen zu Irland und dem neuen Krisenmechanismus als wichtigen Schritt zur Rettung des Euro - und hoffen nun auf eine Würdigung der Beschlüsse durch die Finanzmärkte. Jetzt sei Klarheit geschaffen worden, sagte Finanzminister Wolfgang Schäuble. Er hoffe, dass an den Finanzmärkten Ruhe und Realität einkehre. Zugleich wies er Spekulationen zurück, auch Portugal müsste unter den Rettungsschirm schlüpfen. "Die Spekulation an den internationalen Finanzmärkten ist eine kaum noch rational zu erklärende."
Auch die französische Wirtschaftsministerin Christine Lagarde bezeichnete die Marktreaktionen als übertrieben. Ein Regierungssprecher in Paris würdigte die Beschlüsse als Ergebnis der Entschlossenheit Europas, Frankreichs und Deutschlands, die Euro-Zone zu retten.