Neue Arbeitsniederlegungen in Griechenland Streiks inmitten von Müllbergen
Angestellte im Nahverkehr, Anwälte, Ärzte, Journalisten und viele mehr: Erneut haben Streiks und Demonstrationen für Chaos in Griechenland gesorgt, vor allem in und um Athen. Dort streikt auch die Müllabfuhr bereits seit Tagen - nun schlägt die Gesundheitsbehörde Alarm.
Mit einem erneuten Ausstand protestieren zahlreiche Griechen gegen die Sparmaßnahmen der Regierung. Neben den Mitarbeitern im öffentlichen Verkehr legten auch Journalisten, Anwälte, Ärzte, Lehrer, Zoll- und Steuerbeamte, Seeleute und Verwaltungsbeamte ihre Arbeit nieder oder planten weitere Streiks. Tausende Menschen kamen zu spät zur Arbeit, auch im Flugverkehr kam es erneut zu Verspätungen. Angestellte des Kulturministeriums verwehrten Touristen den Zutritt zur Akropolis. Auch alle Museen des Landes blieben geschlossen. Im staatlichen Fernsehen und Radio gab es keine Nachrichten.
Zudem besetzten Demonstranten die Abrechnungsstellen der Energiegesellschaft, die eine neu eingeführte Grundsteuer mittels der Stromrechnung einziehen soll. Dabei riskieren diejenigen, die nicht zahlen, dass ihnen der Strom abgestellt wird. "Strom kann nicht als Mittel der Erpressung gegen Arbeitslose, Arme und Lohnarbeiter benutzt werden", kritisierte die Gewerkschaft der Energiegesellschaft.
7000 Tonnen Müll auf Athens Straßen
Die Müllabfuhr in Athen streikt bereits seit mehr als einer Woche. Dort schlägt nun die griechische Gesundheitsbehörde Alarm. Die Müllberge seien eine gesundheitsgefährdende "Bombe", teilte die Behörde mit. Die Regierung schloss nicht aus, die Müllmänner zur Arbeit zu verpflichten. Auf den Straßen Athens und in Vorstädten liegen nach Schätzungen der Kommunen mehr als 7000 Tonnen Müll.
Die Streiks sind die jüngsten in einer Serie von Protesten der Gewerkschaften gegen Sparmaßnahmen der Regierung, deren Umsetzung die Auszahlung der kommenden Tranchen des Griechenland-Hilfspakets garantieren soll. Für den 19. Oktober ist ein landesweiter Generalstreik geplant.