Einfuhren und Ausfuhren gehen zurück Der Handel mit Griechenland bricht ein
Die deutschen Exporte boomen - allein im ersten Quartal legten sie um fast 20 Prozent zu. Eine Ausnahme bildet der Handel mit Griechenland: Hier gingen die Ausfuhren um 12,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurück. Auch die Krisen in Spanien, Portugal und Irland schlugen sich in den Bilanzen deutscher Firmen nieder.
Griechenland importiert weniger Waren "Made in Germany": Obwohl die deutschen Exporte insgesamt im ersten Quartal um fast 20 Prozent stiegen, schrumpften sie im Handel mit Griechenland im Jahresvergleich um 12,6 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro. Das Statistische Bundesamt meldete gleichzeitig, dass auch die Menschen in Deutschland weniger Produkte aus Griechenland kauften: Die Einfuhr ging um 3,7 Prozent zurück.
Insgesamt stiegen die deutschen Exporte im ersten Quartal deutlich um 18,8 Prozent auf 260,8 Milliarden Euro. Am stärksten wuchsen die Ausfuhren in die Türkei. Sie stiegen im ersten Quartal um 56,3 Prozent auf 5,2 Milliarden Euro. Die Exporte nach Russland legten um 42,6 Prozent auf 7,4 Milliarden Euro zu. Die weltweit zweitgrößte Volkswirtschaft China kaufte Waren im Wert von 15,7 Milliarden Euro in Deutschland - ein Plus von 31,0 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode.
Am Ende der Liste liegen neben Griechenland weitere kriselnde Staaten: Das Wachstum im Handel mit Spanien fiel mit 6,6 Prozent unterdurchschnittlich aus. Auch die Nachfrage aus Portugal und Irland legte vergleichsweise schwach zu. Die Exporte nach Japan legten mit 15,5 Prozent auf 3,6 Milliarden Euro leicht unterdurchschnittlich zu, weil die Erdbeben- und Atomkatastrophe die Nachfrage gedämpft haben dürfte. Trotz der Schuldenkrise bleiben die EU-Staaten aber der mit Abstand wichtigste deutsche Kunde: Mehr als 60 Prozent des Exportumsatzes wird in den 26 anderen EU-Ländern erlöst. Die Euro-Länder allein stehen für knapp 41 Prozent des Exportumsatzes.