Neue Pläne des IWF Griechenland soll bis 2080 Zeit bekommen
Ärger mit ESM, EU-Kommission und Euro-Staaten droht: Laut einem neuen Plan des IWF soll Griechenland bis 2080 Zeit bekommen, seine Schulden zurückzuzahlen. Bis 2040 bräuchte Athen demzufolge gar nicht zu tilgen.
Der Internationale Währungsfonds fordert offenbar weitreichende Schuldenerleichterungen für Griechenland. Die Laufzeit der Kredite aus den drei Rettungspaketen solle bis 2080 verlängert werden, zitiert die Nachrichtenagentur "Reuters" aus einem IWF-Dokument. Zudem soll der Schuldendienst überhaupt erst 2040 aufgenommen werden.
Die Pläne gehen weit über das hinaus, was der europäische Rettungsfonds ESM plant. Auch bei der Brüsseler Kommission und in Bundesregierung dürfte die Idee auf Widerspruch stoßen. Die Positionen zwischen IWF und Euro-Zone lägen zu weit auseinander, sagte der finnische Finanzminister Alexander Stubb.
Euro-Finanzminister beraten am Montag
Die Euro-Finanzminister beraten am Montag eine Auszahlung weiterer Milliardenhilfen für Griechenland. Dabei wollen sie auch über mögliche Schuldenerleichterungen sprechen. Der IWF macht seine Beteiligung am dritten Hilfspaket von solchen Erleichterungen abhängig.
Finanzminister Wolfgang Schäuble hatte sich am Donnerstag nach einem Treffen mit IWF-Chefin Christine Lagarde optimistisch gezeigt, was die Freigabe weiterer Hilfen angeht. Er sei zuversichtlich, dass man zu einem "vernünftigen Ergebnis" kommen werde, sagte der CDU-Politiker vor dem G7-Treffen im japanischen Sendai.