Preise sinken Erste Deflation in Griechenland seit 45 Jahren
In Griechenland haben die Preise im März erstmals seit Jahrzehnten unter denen des Vorjahresmonats gelegen. Die Deflation betrug 0,2 Prozent. Doch das ist für das von einer Rezession geplagte Land nur auf den ersten Blick eine gute Nachricht - in Wirklichkeit drohen der Wirtschaft neue Gefahren.
In Griechenland gibt es seit langem eine tiefe Rezession - jetzt gibt es erstmals seit 1968 auch eine Deflation. Die Preise für Waren und Dienstleistungen lagen nach Angaben des Statistikamts im März durchschnittlich um 0,2 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats.
Eine Abwärtsspirale mit sinkenden Preisen auf breiter Front gilt allerdings als gefährlich: Die Verbraucher setzen darauf, dass die Waren immer günstiger werden und halten sich mit ihren Ausgaben zurück. In der Folge bleiben die Firmen auf ihren Produkten sitzen und müssen letztlich Mitarbeiter entlassen, was den Konsum weiter drückt. Japan etwa kommt seit fast zwei Jahrzehnten nicht aus der Deflation heraus.
Griechenland hängt seit 2010 am Finanztropf seiner Euro-Partner und des IWF. Das Land steckt tief in der Schuldenkrise und durchlebt das sechste Rezessionsjahr in Folge. Die griechische Wirtschaft tut sich schwer, wieder auf die Beine zu kommen - nicht zuletzt der heftige Sparkurs bremst die Konjunktur kurzfristig. Dies zeigen die Daten zur Industrieproduktion, die im Februar binnen Jahresfrist um 3,9 Prozent einbrach. Bereits im Januar hatte es ein Minus von 4,2 Prozent gegeben.