GfK-Konsumklima-Index gestiegen Abwrackprämie fördert die Kauflaune

Stand: 26.02.2009 08:37 Uhr

Die Verbraucher in Deutschland sind ungeachtet der tiefen Rezession weiterhin in Kauflaune. Stabile Preise und Kaufanreize wie etwa die Abwrackprämie hätten dafür gesorgt, dass sich das Konsumklima im Februar etwas aufgehellt habe, teilte die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) mit.

Die Verbraucher haben sich die Stimmung von düsteren Wirtschaftsprognosen im Februar nicht verderben lassen. Dank niedriger Inflation, Abwrackprämie und zweitem Konjunkturpaket schätzen die Menschen die Entwicklung der Konjunktur und ihres persönlichen Einkommens zuversichtlicher ein als im Vormonat, wie der Nürnberger Marktforscher GfK in seiner jüngsten Konsumklimastudie mitteilte.

Nach drei Anstiegen in Folge habe die Bereitschaft zu Anschaffungen nur leicht eingebüßt. Unter dem Strich habe sich die Konsumlaune weiter verbessert. Die GfK-Forscher prognostizierten daher für März einen Anstieg des Konsumklimaindex auf 2,6 Punkte. Für Februar revidierten sie den Index von 2,2 Punkten auf 2,3 Punkte nach oben. Sie gehen außerdem unverändert davon aus, dass der private Konsum im laufenden Jahr um 0,5 Prozent wachsen wird.

Stichwort
Der Konsumklima-Indikator zeigt die zu erwartende Entwicklung des realen privaten Verbrauchs in dem auf die Befragung folgenden Monat. Positive Werte zeigen einen Zuwachs des realen privaten Konsums im Vergleich zum Vorjahresmonat, negative Werte einen Rückgang an. Dabei entspricht nach Angaben der GfK ein Indikator-Punkt einem prognostizierten Wachstum des realen privaten Verbrauchs um 0,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Wesentliche Komponenten des Konsumklima sind Einkommenserwartung und Anschaffungsneigung.

Konsum könnte Konjunktureinbruch abmildern

"Die Konsumenten sehen ihre Kaufkraft gestärkt und schätzen folglich ihre Einkommensaussichten optimistischer ein", erklärte die GfK. Damit verstärkten sich die Anzeichen, dass der Konsum in diesem Jahr den Konjunktureinbruch etwas abmildern könne.

Eine Ursache für die verbesserte Stimmung sei vermutlich die Verabschiedung des zweiten Konjunkturpakets. Die Verbraucher erwarteten, dass dadurch die Binnenkonjunktur gestützt werden könne. Auch die Rückzahlung der Pendlerpauschale mit Erstattungen von teils mehr als 1000 Euro wirke sich positiv auf die Einkommensaussichten aus.

Zudem stütze momentan die Inflationsrate von zuletzt unter einem Prozent sowie die Abwrackprämie für Altautos die Verbraucherstimmung. So geht der Autokonzern Volkswagen einem Bericht der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" zufolge davon aus, dass im Februar 120.000 Kaufverträge unterschrieben wurden - so viel wie nie zuvor.

Die GfK ist jedoch vorsichtig bei mittelfristigen Aussagen: "Wie sich die Konsumkonjunktur weiterhin entwickelt, bleibt davon abhängig, ob und wie stark die Finanzkrise zu einer Arbeitsmarktkrise wird", hieß es. Ein sehr starker Anstieg der Arbeitslosigkeit würde auch der Konsumlaune wieder einen herben Dämpfer verpassen. Der monatliche GfK-Konsumklimaindikator basiert auf rund 2000 Verbraucherbefragungen.