Tomaten und Gurken werden knapp Britische Supermarktketten rationieren Gemüse
In Großbritannien begrenzen mehrere Supermarktketten wegen Nachschubproblemen den Verkauf einiger Gemüsesorten. So soll es beim Marktführer Tesco und bei Aldi ein Limit bei Gurken und Tomaten geben.
In vielen britischen Supermärkten stehen Kunden derzeit vor leeren Gemüseregalen. Insbesondere Tomaten, Gurken und Paprika sind knapp. Viele Supermärkte schränken den Verkauf von Gemüse ein.
So erließen Aldi und Tesco ebenfalls Beschränkungen für Verbraucher und folgten damit den Konkurrenten Asda und Morrisons. Grund seien Ernteausfälle in Südeuropa und Nordafrika, Hamsterkäufen soll offenbar ein Riegel vorgeschoben werden.
So gibt es beim Marktführer Tesco und bei Aldi nur noch drei Gurken und ein strenges Limit an Tomaten und Paprikas je Kunde, wie die BBC berichtete. Es handele sich um eine Vorsichtsmaßnahme. Auch Asda, Nummer Drei am britischen Markt, hatte Beschränkungen erlassen - die aber auch etwa für Salate und Blumenkohl gelten. Beim Wettbewerber Morrisons gibt es nur noch zwei Einheiten pro Kunde.
In vielen britischen Supermärkten stehen Kunden derzeit vor leeren Gemüseregalen - wie hier in London.
Probleme könnten noch andauern
Der Sender Sky News berichtete, der größte britische Tomatenzüchter APS Produce warne vor Engpässen bis mindestens Ende April. Bereits zuvor hatte der britische Bauernverband vor sinkender heimischer Lebensmittelherstellung gewarnt.
Die Einzelhändler machen Extremwetter in Spanien und Nordafrika verantwortlich, das große Teile der Ernte zerstört habe. Großbritannien ist im Winter stark auf Importe angewiesen. Von Dezember bis März werden rund 95 Prozent der Tomaten eingeführt.
Mehrere Faktoren treiben Preise in die Höhe
Vor allem wegen des Brexits haben sich die Lebensmittelpreise in Großbritannien deutlich erhöht. Den Unternehmen entstanden wegen Zollkontrollen höhere Kosten, die sie an die Verbraucher weiterreichten. Zudem verschärfte sich der Personalmangel - so gibt es deutlich weniger Erntehelfer als vor dem EU-Austritt.
Auch der russische Krieg gegen die Ukraine hat die Preise stark in die Höhe getrieben. Heimische Landwirte nutzen wegen gestiegener Energiepreise deutlich seltener Gewächshäuser. Großbritannien importiert einen Großteil seiner frischen Lebensmittel aus der EU.
Zu schaffen macht den Landwirten auch der Klimawandel. So litt Großbritannien im Sommer 2022 unter einer Hitzewelle, im Dezember unter langem, hartem Frost. Wegen des schlechten Wetters seien Karotten, Pastinaken, Kohl und Blumenkohl in Mitleidenschaft gezogen worden, sagte Tim O'Malley vom britischen Lebensmittelproduzenten Nationwide Produce. Er rechnet mit weiteren Preissteigerungen.
Bislang keine Engpässe in Deutschland
In Deutschland drohen nach einer Umfrage der Nachrichtenagentur dpa bislang keine vergleichbaren Engpässe. Deutschlands größter Lebensmittelhändler Edeka betonte: "Wir können die Versorgung unserer Märkte mit ausreichenden Mengen weiterhin sicherstellen." Ähnlich äußerte sich die Discount-Tochter Netto.
Auch die Rewe-Gruppe, zu der auch der Discounter Penny gehört, betonte: "Es gibt bei Rewe und Penny ausreichend Tomaten & Co. zu kaufen. Auch zukünftig." Die Angebotsstörungen im Beschaffungsmarkt würden sich allerdings auf die Bandbreite des Angebots und die Preise auswirken. Der Discounter Lidl versicherte: "Aufgrund der langjährigen Partnerschaften mit unseren Lieferanten ist die Warenversorgung der Lidl-Filialen trotz aktueller Engpässe in den genannten Regionen grundsätzlich sichergestellt."