Tarifkonflikt zwischen Bahn und GDL Streik Nummer sieben geht zu Ende
Das Ende des Lokführer-Streiks rückt näher: Der GDL-Ausstand im Personenverkehr ist seit gestern beendet, der Güterverkehr folgt heute früh. Gleichzeitig treten die Tarifgespräche mit der EVG auf der Stelle. Ein Angebot der Bahn lehnte die größere Gewerkschaft ab.
Nach dem dreitägigen Lokführerstreik der GDL will die Bahn heute zum Normalbetrieb zurückkehren. Der Ausstand im Personenverkehr endete gestern, im Güterverkehr wollen die Lokführer um neun Uhr ihre Arbeit wieder aufnehmen.
Bahn erwartet weiter Verzögerungen und Ausfälle
Allerdings warnte das Unternehmen, dass es auch heute noch zu Ausfällen und Verspätungen im Bahnverkehr kommen werde.
Millionen Pendler und Reisende suchten sich auch gestern Alternativen zur Bahn. Betroffen waren erneut viele Fern- und Regionalzüge sowie S-Bahnen. Die Bahn hielt mit Ersatzfahrplänen einen Teil ihres Angebots aufrecht: Im Fernverkehr fuhr etwa jeder dritte Zug, im Regionalverkehr 15 bis 60 Prozent. In einigen Regionen habe man zusätzlich zum geplanten Ersatzverkehr weitere Verbindungen anbieten können, teilte das Unternehmen mit.
Keine Fortschritte bei Tarifverhandlungen mit EVG
Parallel zu den Streiks der Lokführergewerkschaft GDL setzte die konkurrierende Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) ihre Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn fort, erzielte aber auch keinen Durchbruch. Die Gewerkschaft lehnte ein Angebot der Bahn ab. EVG-Verhandlungsführerin Regina Rusch-Ziemba sagte, die Offerte habe nicht alle Berufsgruppen umfasst. Die Bahn habe erneut versucht, die Belegschaft zu spalten. Sie verlangte, dass das Unternehmen bis kommenden Mittwoch auch für Service- und Sicherheitskräfte ein Angebot vorlege.
Bahn will bei der EVG nachbessern
Die Bahn kündigte entsprechende Nachbesserungen an. "Wir werden ein vernünftiges Angebot unterbreiten", sagte Personalvorstand Ulrich Weber. Rusch-Ziemba sah aber auch Fortschritte in den Verhandlungen. Positiv sei gewesen, dass die Bahn Antworten auf alle Forderungen der EVG gegeben habe. Man habe zwei weitere Verhandlungstermine vereinbart.
Während die GDL in dem Tarifkonflikt derzeit zum siebten Mal streikt, gab es bisher noch keinen Ausstand der EVG. Die EVG fordert sechs Prozent mehr Lohn, mindestens aber 150 Euro mehr im Monat. Die Deutsche Bahn verhandelt derzeit parallel mit beiden Gewerkschaften, da sich diese nicht auf Spielregeln für ein gemeinsames Vorgehen einigen konnten. EVG und GDL wollen Tarifabschlüsse für alle ihre Mitglieder erreichen, die Bahn will aber unterschiedliche Ergebnisse für ein und dieselbe Berufsgruppe verhindern.