FMS muss griechische Staatsanleihen im Wert berichtigen Bad Bank der HRE mit neuen Millionenverlusten
Die Bad Bank der verstaatlichten Immobilienbank Hypo Real Estate bleibt für den Steuerzahler teuer. Abschreibungen auf griechische Anleihen im Bestand der FMS Wertmanagement sorgten für ein kräftiges Minus in den Bilanzen. Für den Verlust von rund 690 Millionen Euro steht am Ende der Staat ein.
Auf den Bund kommen wegen der Altlasten der Immobilienbank Hypo Real Estate (HRE) wohl schon bald neue finanzielle Belastungen zu. Die Bad Bank für diese Milliardenrisiken, die FMS Wertmanagement, teilte mit, nach Abschreibungen auf griechische Staatsanleihen im ersten Halbjahr 2011 einen Nettoverlust von 690 Millionen Euro verbucht zu haben. Dadurch ist das bislang vorgesehene Budget für Verluste schon so gut wie aufgebraucht. Die FMS wurde für die Abwicklung des ursprünglich 175 Milliarden Euro großen Bestands an toxischen Wertpapieren und Krediten der inzwischen verstaatlichten HRE eingerichtet.
Im Rumpfgeschäftsjahr 2010 war das Budget für Verluste bereits von 3,8 Milliarden Euro auf 800 Millionen geschrumpft. Bei neuerlich roten Zahlen stehe der staatliche Bankenrettungsfonds SoFFin in der Pflicht und müsse Geld nachschießen, sagte ein FMS-Sprecher.
Abschreibung ja - aber nicht bis zum Marktwert
Die Wertberichtigungen auf Griechenland-Bonds schlugen mit 808 Millionen Euro zu Buche. Dabei wurden alle Anleihen und Kredite mit einer Laufzeit bis Ende 2020 um 21 Prozent nach unten korrigiert und nicht auf den Marktwert wie bei anderen Konzernen. Dieser liegt zurzeit bei weniger als der Hälfte des Nominalwertes. "Für länger laufende Griechenland-Papiere wurden zur Berücksichtigung des latenten Ausfallsrisikos Pauschalwertberichtigungen gebildet", erkärte das Institut. Die FMS hat nun noch Hellas-Bonds im Volumen von 7,2 Milliarden Euro in den Büchern. Hinzu kommen 1,6 Milliarden Euro durch Kredite und Anleihen griechischer Emittenten. Ohne die Griechenland-Belastungen hätte die FMS nach eigenen Angaben allerdings sogar einen Gewinn verbucht.
Die FMS Wertmanagement soll als sogenannte Bad Bank Risikopapiere aus dem früheren Bestand der HRE in den kommenden Jahren möglichst ohne größere Verluste wieder zu Geld machen. Dazu wurden im vergangenen Herbst Altlasten der HRE im Wert von insgesamt rund 175 Milliarden Euro in die FMS Wertmanagement ausgelagert. Allein von der Gründung im Sommer bis Ende Dezember 2010 häufte die Abwicklungsanstalt ein Minus von rund drei Milliarden Euro an.