Neues EU-Gesetz verabschiedet Fischer dürfen Fang nicht mehr zurückkippen
Bestimmte Fischsorten lassen sich deutlich gewinnbringender verkaufen als andere. Auch aus diesem Grund kippen Europas Fischer bislang zahlreiche Tiere nach dem Fang zurück ins Meer - oft sind sie dann bereits tot. Damit soll nun Schluss sein: Das EU-Parlament verabschiedete ein Rückwurfverbot von Fischen.
Europas Fischer dürfen Fische künftig nach dem Einholen der Netze nicht wieder zurück ins Meer werfen. Das EU-Parlament verabschiedete eine entsprechende Verordnung zur gemeinsamen Fischereipolitik mit breiter Mehrheit. EU-Fischereikommissarin Maria Damanaki begrüßte den Beschluss. Damit werde eine Richtlinie eingeführt, die verschwenderische Praktiken unterbinde, "die wir uns nicht mehr leisten können", sagte sie nach der Abstimmung.
Das Rückwurfverbot soll ab 2014 schrittweise für einzelne Fischarten und Fanggebiete eingeführt werden und bis 2017 vollständig umgesetzt sein. Fast ein Viertel der gefangenen Fische in den EU-Ländern wird tot oder lebendig ins Meer zurückgeworfen, weil die Fische keinen Handelswert haben, oder um Quoten einzuhalten, die sich nur auf bestimmte Fischarten bezieht.
EU will Überfischung stoppen
Das Parlament sprach sich außerdem für ein Ende der Überfischung aus. Ab 2015 sollen keine überhöhten Fangquoten mehr möglich sein. Bisher feilschen die EU-Staaten jedes Jahr um die Fangquoten - und gehen dabei regelmäßig über wissenschaftlichen Empfehlungen hinaus. Auch in Gewässern von Drittländern darf die EU nicht mehr zur Überfischung beitragen. Regelbrecher sollen in Zukunft keine Fördermittel mehr aus Brüssel erhalten, damit sich die Fischbestände bis 2020 erholen.
Die Gesetz sieht zudem vor, dass Fischer künftig verstärkt Fanggeräte einsetzen, die einen selektiven Fang ermöglichen. Auch sollen bestimmte Jungfisch-Gebiete zeitweise für den Fischfang geschlossen werden. Ferner sollen Schiffe, deren Fänge voraussichtlich aus einer Mischung zum Beispiel von Kabeljau, Wittling und Schellfisch bestehen, Quoten für diese Fischarten erhalten.