Insektengift Fipronil Weitere Länder von Eierskandal betroffen
Wie lange haben Verbraucher unbewusst mit Insektengift belastete Eier gegessen? Und wer trägt die Verantwortung? Noch immer sind etliche Fragen zum Eier-Skandal unbeantwortet. Jetzt diskutieren erstmals die zuständigen EU-Minister. Mehr als 40 Länder sind mittlerweile betroffen.
Von dem Skandal um mit Fipronil belastete Eier sind mittlerweile 45 Länder betroffen. Bis Anfang dieser Woche hatten 26 der 28 EU-Staaten gemeldet, dass bei ihnen mit dem Insektengift verunreinigte Eier oder Eierprodukte aufgetaucht sind. Hinzu kamen Meldungen von 19 Nicht-EU-Staaten.
In der Europäischen Union seien bis zuletzt lediglich Litauen, Portugal, Zypern und Kroatien nicht betroffen gewesen, so die zuständige EU-Kommissionssprecherin Anca Paduraru. Zu den betroffenen Nicht-EU-Ländern zählten mittlerweile auch die USA, Russland, Südafrika und die Türkei.
Minister Schmidt fordert besseren Informationsaustausch
Der Fipronil-Skandal ist heute erstmals Thema bei einem EU-Ministertreffen. Der für Lebensmittelsicherheit zuständige EU-Kommissar Vytenis Andriukaitis soll bei Gesprächen der EU-Agrarminister in der estnischen Hauptstadt Tallinn über die aktuelle Lage und die jüngsten Entwicklungen informieren.
Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt forderte bei dem Treffen einen besseren Informationsaustausch in Europa. "Ich erwarte, dass das europäische Schnellwarnsystem dem Namen gerecht wird", sagte der CSU-Politiker. Es müsse leider feststellt werden, dass monatelang in anderen Ländern Informationen verfügbar gewesen und nicht an Deutschland weitergegeben worden seien.
Nach den bisherigen Ermittlungen gelangte das Insektengift in die Eier, weil es unerlaubterweise zur Reinigung von Ställen eingesetzt wurde. Seit dem Bekanntwerden des Skandals wurden bereits riesige Mengen an Eiern vernichtet - obwohl Experten angesichts der meist sehr geringen Fipronil-Rückstände nicht von einer akuten gesundheitlichen Gefährdung der Verbraucher ausgehen.