Anhörung des Fed-Chefs Powell empfiehlt US-Leitzinserhöhung
Der Chef der US-Notenbank Fed, Powell, hat sich für eine Anhebung der Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte in diesem Monat ausgesprochen. Das erklärte Powell bei einer Kongressanhörung.
Die offizielle Zinsentscheidung der US-Notenbank fällt zwar erst in zwei Wochen. Aber ihr Chef Jerome Powell machte vor einer Anhörung im US-Kongress bereits heute klar: Wegen der hohen Inflation halte er eine Zinserhöhung für angemessen - und dank des starken US-Arbeitsmarktes auch für vertretbar. Es wäre die erste Erhöhung des Leitzinses seit 2018.
Flexibles Handeln nötig
Powell warnte, angesichts des Ukraine-Krieges könne sich die Wirtschaft auf unerwartete Weise entwickeln; deshalb müsse die Notenbank flexibel reagieren können. Es sei zu befürchten, dass die Sanktionen gegen Russland zu steigenden Energiepreisen, weiteren Lieferengpässen und damit weiter steigender Inflation führen.
Die Teuerungsrate liegt in den USA schon jetzt bei mehr als sieben Prozent - so hoch wie seit 40 Jahren nicht. Ziel der Währungshüter ist eigentlich eine Inflationsrate von nur zwei Prozent.
Powell will weniger Staatsanleihen
Wie schnell und wie stark die US-Notenbank die Zinsen jetzt anheben will, ließ Powell offen. Einige US-Zentralbanker fordern eine Reduktion um einen halben Prozentpunkt, andere plädieren für die üblichen 0,25 Prozentpunkte.
Powell kündigte außerdem an, im Verlauf des Jahres den gewaltigen Berg an US-Staatsanleihen abzuschmelzen - durch die Pandemie summiert sich der inzwischen auf fast neun Billionen US-Dollar.
Powell stellt sich heute und morgen den Fragen der Abgeordneten im US-Kongress. Es geht um die Verlängerung seiner Amtszeit um vier Jahre.