Händler an der New York Stock Exchange.
marktbericht

Konjunktursorgen Ernüchterung an der Wall Street

Stand: 01.08.2024 23:01 Uhr

Nach dem Tech-Kursfeuerwerk vom Vortag folgte heute postwendend die kalte Dusche. Schwache Konjunkturdaten und geopolitische Spannungen lasteten auf den US-Börsen, die ihre Gewinne wieder abgaben.

Die US-Börsen haben ihre anfänglichen Gewinne heute nicht halten können und sind im Handelsverlauf immer schwerer unter Druck geraten. Die Enttäuschung der Anleger nach neuen Konjunkturdaten überschattete die Freude über die starken Quartalszahlen der Facebook-Mutter Meta vom Vorabend. Aus Händlerkreisen verlautete zudem, dass auch die Verschärfung der politischen Lage im Nahen Osten und die damit verbundenen Schwankungen bei den Ölpreisen für mehr Vorsicht bei den Anlegern sorgten.

Alle großen Wall-Street-Indizes gerieten im Verlauf schwer unter Beschuss, nachdem sie zur Eröffnung noch in der Gewinnzone lagen. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte büßte am Ende 1,21 Prozent auf 40.347 Punkte ein. Der breiter gefasste S&P 500 gab 1,37 Prozent auf 5.446 Zähler nach.

Der Index der Technologiebörse Nasdaq gab seine gesamten Gewinne vom Vortag wieder ab. Am Ende stand ein deutliches Minus von 2,3 Prozent, auch der Auswahlindex Nasdaq 100 kam nach dem gestrigen Kursfeuerwerk schwer unter Druck und verlor 2,44 Prozent auf 18.890 Stellen. Chipaktien gaben einen Teil ihrer Vortagesgewinne wieder ab, Nvidia fielen zuletzt um 6,6 Prozent. Nachbörslich werden mit Apple, Intel und Amazon noch drei Tech-Schwergewichte ihre Bücher öffnen.

Investoren sorgten sich zunehmend, dass die US-Notenbank zu lange mit der Zinswende warte, hieß es am Markt. Auslöser waren vor allem die ISM-Daten für Juli am Nachmittag. Die Stimmung in der Industrie trübte sich überraschend weiter ein und sackte noch deutlicher unter die Expansionsschwelle von 50 Punkten, die eine wirtschaftliche Schrumpfung signalisiert. Der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in den USA sank im Juli auf 46,8 Punkte von 48,5 Zählern im Juni. Befragte Ökonomen hatten mit einem Anstieg des ISM-Barometers auf 48,8 gerechnet.

"Der gesamte Markt wird durch den schwachen Bericht über die US-Industrie beeinflusst", konstatierte Robert Pavlik, Portfoliomanager beim Vermögensverwalter Dakota Wealth. "Die Zahlen zeigen den Investoren, dass sich die Wirtschaft in einem schlechteren Zustand befinden könnte als bisher angenommen."

Besonders deutlich verschlechterte sich der Unterindikator für die Beschäftigungsentwicklung, sodass Sorgen vor einer Rezession wach wurden. Vor dem Arbeitsmarktbericht für Juli, der an diesem Freitag ansteht, zeigen jüngste Daten, dass die Arbeitslosenzahlen einen fast einjährigen Höchststand erreicht haben, während die Produktionsaktivität so stark sank wie zuletzt vor acht Monaten.

So stellten in der vergangenen Woche stellten 249.000 Bürger einen Antrag auf staatliche Unterstützung, wie das US-Arbeitsministerium heute mitteilte. Das ist der höchste Wert seit August 2023. Zinshoffnungen wurden dadurch zwar geschürt, gleichzeitig stiegen aber auch die Konjunkturängste.

Die Kurse von US-Staatsanleihen haben im Gegenzug deutlich zugelegt. Die schwachen Konjunkturdaten bestärkten Zinssenkungserwartungen durch die Notenbank.

Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) stieg um 0,74 Prozent auf 112,61 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Staatspapiere sank deutlich auf 3,99 Prozent. Damit knüpften die Anleihen an ihre Vortagsgewinne an. Die US-Notenbank Fed hatte am Mittwoch Signale für eine Zinssenkung im September gegeben.

Gegen den Trend legten Meta um 4,8 Prozent zu, auch wenn die Aktie im Verlauf ihre hohen Anfangsgewinne immer mehr verlor. Das Werbegeschäft des Facebook-Mutterkonzerns läuft auf Hochtouren. Im vergangenen Quartal sprang der Konzernumsatz im Jahresvergleich um 22 Prozent auf gut 39 Milliarden Dollar hoch, wie das Unternehmen gestern nach US-Börsenschluss mitteilte. Der Gewinn stieg um 73 Prozent auf knapp 13,5 Milliarden Dollar.

Der mit Verlusten kämpfende Halbleiter-Riese Intel greift zu einem massiven Stellenabbau. In einem milliardenschweren Sparprogramm sollen mehr als 15 Prozent der zuletzt gut 125.000 Arbeitsplätze wegfallen. Vom vierten Quartal an will Intel zudem vorerst keine Dividende mehr zahlen, wie der US-Konzern am Abend nach US-Börsenschluss mitteilte. Intel-Aktien brechen nachbörslich fast 18 Prozent nach.

Im vergangenen Quartal verbuchte Intel einen Verlust von gut 1,6 Milliarden Dollar nach einem Gewinn von 1,48 Milliarden Dollar ein Jahr zuvor. Der Umsatz sank im Jahresvergleich um ein Prozent auf 12,8 Milliarden Dollar und verfehlte damit die Erwartungen der Analysten.

Intel dominierte einst die Chipbranche, fiel dann aber zurück. Aktuell ist vor allem Nvidia mit Chips zum Training von KI-Software das Maß der Dinge in der Branche. Intel-Chef Pat Gelsinger will die Wende mit neuen Produktionsprozessen für effizientere Chips schaffen, hat aber noch viel Arbeit vor sich. Die Geschäftszahlen des vergangenen Quartals nannte Gelsinger "enttäuschend". Und auch die Lage im zweiten Halbjahr werde schwieriger sein als bisher erwartet.

Auch das Amazon-Zahlenwerk kommt nicht gut an, die Aktie verliert nachbörslich rund vier Prozent. Der weltgrößte Online-Händler Amazon hat die Wall Street dabei vor allem mit seinem Ausblick für das laufende Quartal enttäuscht. Amazon stellte für das laufende Vierteljahr Erlöse zwischen 154 und 158,5 Milliarden Dollar in Aussicht. Analysten hatten im Schnitt mit einer Prognose von gut 158 Milliarden Dollar gerechnet. Im vergangenen Quartal legte der Umsatz im Jahresvergleich um zehn Prozent auf rund 148 Milliarden Dollar (137,2 Mrd. Euro) zu. Auch hier war am Markt etwas mehr erwartet worden.

Zugleich übertraf der Konzern die Schätzungen mit dem Wachstum in seiner wichtigen Cloud-Sparte AWS. Ihre Erlöse legten um 19 Prozent auf 26,3 Milliarden Dollar zu. Analysten hatten mit rund 26 Milliarden Dollar gerechnet. Amazon will in dem Geschäft auch vom verstärkten Bedarf an Rechenleistung für Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz profitieren. Unterm Strich sprang der Gewinn von 6,75 Milliarden Dollar im Vorjahresquartal auf knapp 13,5 Milliarden Dollar hoch.

Der iPhone-Konzern hat mit seinem Zahlenwerk die Erwartungen der Anleger zumindest nicht enttäuscht, die Aktie legt nachbörslich leicht zu. Besser als erwartet fielen besonders die Umsätze im zweiten Quartal aus. Der Gesamtumsatz stieg auf 85,78 Milliarden Dollar, die Prognosen lagen hier bei 84,46 Milliarden. Auch beim Gewinn je Aktie wurden die Prognosen von 1,35 Dollar übertroffen, ausgewiesen wurde 1,40 Dollar.

Der iPhone-Umsatz, die wichtigste Umsatzgröße, lag mit 39,3 Milliarden Dollar um knapp ein Prozent höher und damit ebenfalls über den Schätzungen. Analysten hatten allerdings ein mehr als doppelt so hohes Minus befürchtet. Die unlängst angekündigte KI-Offensive hat den Absatzrückgang des iPhones gebremst und sich damit positiv auf den Quartalsumsatz ausgewirkt.

"Die iPhone 15-Familie hat sich von Anfang an gut entwickelt und tut dies auch jetzt noch", sagte Apple-Finanzchef Luca Maestri. Die aktuelle Generation schneide besser ab als die Vorgängermodelle im vergangenen Jahr. Für den Zugriff auf die geplante "Apple Intelligence" benötigen Nutzer mindestens ein iPhone 15 Pro oder Pro Max.

Ein Wermutstropfen war allerdings der erneute Absatzrückgang in China, der mit 6,5 Prozent fast dreimal so hoch ausfiel wie erwartet. Hier versucht Apple mit verstärkten Rabatten, der erstarkten lokalen Konkurrenz Paroli zu bieten.

Für die Bullen (Käufer) war das heute wahrlich kein guter Tag an der Börse. Zunächst konnte der DAX nicht vom Kursfeuerwerk der US-Technologiebörse Nasdaq vom Vortag profitieren und blieb lange im Minus stecken. Nachdem auch die US-Märkte nach zunächst freundlicher Eröffnung dann ins Minus drehten, weiteten sich die Verluste deutlicher aus. Auch die asiatischen Märkte zeigten sich heute schon immun gegen die guten Vorgaben aus dem US-Technologiesektor.

Konkret verlor der deutsche Leitindex am Ende kräftig 2,28 Prozent auf 18.083 Punkte. Ein Tagesverlust von 425 Punkten. Dies, nachdem der DAX gestern bei 18.564 Punkten noch ein vielversprechendes Tageshoch markiert hatte. Der MDAX der mittelgroßen Unternehmen kam am Nachmittag ebenfalls noch kräftig unter Druck, nachdem er zuvor nur leicht verloren hatte. Am Ende stand ein Minus von 1,46 Prozent auf 25.001 Zähler.

Die europäischen Börsen folgten schon zuvor ungeachtet der Signale der Fed für eine geldpolitische Lockerung dem schwächeren Trend in Asien. Dort hätten Wirtschaftsdaten die Märkte belastet und die Unsicherheit über die weitere Entwicklung der chinesischen Wirtschaft nehme zu, schrieb Analyst Pierre Veyret vom Broker ActivTrades.

Als besondere Bedrohung nimmt er die Kursverluste aber nicht wahr. Die Schwankungen am Markt blieben wie erwartet hoch und ein Auf und Ab während einer ereignisreichen Woche inmitten der Sommer-Saison sollte Anleger nicht zu sehr sorgen, schrieb er. Analyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets sprach von einer Fortsetzung der Schaukelbörse.

Aber reicht das als Erklärung? Fakt ist, dass beim Blick auf den heimischen Kurszettel, der eher von klassischen Industrien wie den Autobauern bestimmt ist, keine KI-Fantasie aufkommt. Im Gegenteil, konjunkturelle Probleme im Land haben sich zuletzt verschärft, während in den USA die Wirtschaft lange Zeit vergleichsweise robust blieb.

Daran ändert auch die nicht wirklich frische Zinsperspektive der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) erst einmal nicht viel. Die Gewinne müssen stimmen, sonst geht es an der Börse mit den Kursen eben bergab.

Update Wirtschaft vom 31.07.2024

Samir Ibrahim, HR, Update Wirtschaft, 31.07.2024 09:00 Uhr

Die nunmehr auch hierzulande auf Hochtouren laufenden Berichtssaison der Unternehmen, die heute im Vordergrund des Tagesgeschäfts stand, untermauerte dies. Die Daten fielen durchwachsen aus und konnten insgesamt nicht für Aufbruchstimmung sorgen. Zahlreiche Unternehmen aus dem DAX legten heute Ergebnisse vor.

Bleibt den heimischen Anlegern also nur, mal wieder auf die Wall Street zu blicken in der Hoffnung, dass von dort weiter Impulse kommen. Genauer genommen betrifft dies primär die Technologiebörse Nasdaq, denn auch in New York tun sich die Standardwerte sofort schwer, wenn die hochbewerteten Tech-Aktien erst einmal ins Rollen kommen. Oder sich die konjunkturellen Perspektiven eben eintrüben.

Wie nervös die Anleger derzeit sind, zeigte sich am Beispiel der Nasdaq in der Vorwoche, als die beiden Tech-Größen Alphabet und Tesla enttäuschten und sofort Zweifel aufkamen, ob die hohen Bewertungen der Tech-Riesen nicht vielleicht doch überzogen sein könnten. Es bescherte dem Nasdaq 100 prompt den schwächsten Handelstag seit Oktober 2022. Am Abend kommt daher den Zahlen der drei Tech-Riesen Apple, Amazon und Intel entsprechend eine hohe Bedeutung zu.

Noch vor Handelsauftakt an der Wall Street gingen die Blicke der Anleger nach London: Die Bank of England (BoE) gab ihre geldpolitische Entscheidung bekannt. Die britische Notenbank senkte den Leitzins um 25 Basispunkte auf 5,0 Prozent. Damit reiht sie sich ein in die Riege großer Notenbanken, die bei der Zinswende voranpreschen. Sowohl die Europäische Zentralbank (EZB) als auch die Schweizer Notenbank hatten ihre Leitzinsen bereits gesenkt und waren damit der Fed zuvorgekommen. Die US-Notenbank steuert erst im September auf ihre erste Zinssenkung.

Der Devisenmarkt hatte den BoE-Entscheid ein Stück weit vorweggenommen, das Pfund stand zuletzt deutlich unter Druck. Heute geht es für die britische Devise zum Dollar um gut 0,6 Prozent nach unten. Aktuell werden 1,2774 Dollar für das Pfund bezahlt. Der Euro hat sich derweil nach einer Berg- und Talfahrt zuletzt nicht mehr allzu viel bewegt. Zuletzt wurde die Gemeinschaftswährung im US-Handel mit 1,0793 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs in Frankfurt auf 1,0789 (Mittwoch: 1,0828) Dollar festgesetzt.

Adidas-Großaktionär GBL hat seine Beteiligung an dem fränkischen Sportartikelkonzern nach eigenen Angaben von 7,6 auf 5,1 Prozent reduziert und damit 630 Millionen Euro Gewinn erwirtschaftet. Der börsennotierte Investor Groupe Bruxelles Lambert (GBL) will daraus für 2024 eine Rekorddividende von fünf Euro je Aktie zahlen - 82 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Deutschlands größter Wohnimmobilienkonzern Vonovia hat im ersten Halbjahr wieder einen Verlust geschrieben. In den ersten sechs Monaten 2024 fiel unterm Strich ein Minus von 529 Millionen Euro an nach einem Verlust von mehr als vier Milliarden Euro im Vorjahr. Für das laufende Jahr peilte Vonovia nun bei den Ergebniszielen und beim Mietwachstum jeweils das obere Ende der Spannen an. Gegen den Trend legte die Aktie zu und gehörte zu den größten Gewinnern im DAX.

BMW-Aktien rutschen auf Zwei-Jahres-Tief

Papiere von BMW fielen nach einem Gewinnrückgang hingegen auf den tiefsten Stand seit knapp zwei Jahren. Mit einem Minus von bis zu 5,2 Prozent auf 81,36 Euro waren sie zwischenzeitlich der größte DAX-Verlierer. Am Ende stand ein Minus von gut drei Prozent. Der Gewinn des Autokonzerns war im zweiten Quartal unterm Strich um fast neun Prozent auf 2,7 Milliarden Euro gesunken.

Der Volkswagen-Konzern hat im zweiten Quartal angesichts der Probleme bei seinen größten Marken besser abgeschnitten als befürchtet. Das operative Ergebnis fiel um 2,4 Prozent auf 5,46 Milliarden Euro. Analysten hatten im Schnitt mit einem größeren Rückgang gerechnet. Unterm Strich sank der Gewinn jedoch um 4,2 Prozent auf 3,63 Milliarden Euro. VW Vorzüge gaben deutlich knapp vier Prozent nach.

Zuwächse im Geschäft mit Arzneien und Halbleitermaterialien stützten den Darmstädter Merck-Konzern. Im zweiten Quartal stieg der Umsatz leicht um ein Prozent auf gut 5,3 Milliarden Euro. Insbesondere mit Krebsmedikamenten konnte Merck zulegen. Unterm Strich drückte allerdings eine hohe Rückstellung den Gewinn um 14,3 Prozent in die Tiefe auf 605 Millionen Euro. Die Aktie legte trotzdem zu.

Der lahmende Welthandel lastet auf dem Logistik-Riesen DHL. Da die weltumspannenden Transport-Netzwerke nicht optimal ausgelastet sind, verdiente der Bonner Konzern im zweiten Quartal sowohl operativ als auch unterm Strich weniger. Das operative Ergebnis (Ebit) sank auf 1,35 von 1,70 Milliarden Euro. Der Gewinn nach Minderheiten fiel auf 744 von 978 Millionen Euro. Aktien der Deutschen Post standen mit einem deutlichen Minus von 6,5 Prozent am DAX-Ende.

Gute Geschäfte mit der Feinparfümerie sowie mit Zusätzen für Heimtiernahrung haben das Wachstum von Symrise im ersten Halbjahr angetrieben. Der Hersteller von Duftstoffen und Aromen steigerte sein operatives Ergebnis um 11,5 Prozent auf knapp 530 Millionen Euro, was etwas mehr ist als von Analysten im Mittel erwartet. Der Überschuss stieg von fast 188 auf gut 239 Millionen Euro.

Der Flugzeug-Zulieferer MTU Aero Engines macht nach eigenen Angaben Fortschritte bei der Rückrufaktion für schadhafte Triebwerke und schraubt die Renditeerwartungen nach oben. Die bereinigte operative Umsatzrendite (Ebit-Marge) soll in diesem Jahr bei rund 13 Prozent liegen. Bisher hatte MTU von mehr als zwölf Prozent gesprochen.

Der Lkw-Hersteller Daimler Truck hat seine Prognosen für das laufende Jahr gesenkt. Erwartet wird nun einen Absatz von 460.000 bis 480.000 Einheiten - 30.000 weniger als bislang vorhergesagt. Der Umsatz soll zwischen 53 und 55 (bislang: 55 bis 57) Milliarden Euro liegen. Zudem wird das operative Ergebnis (Ebit) deutlich unter dem Niveau des Vorjahres erwartet.

Der Diagnostikkonzern Qiagen hat sich im zweiten Quartal im Tagesgeschäft gut geschlagen, ist aber wegen der Einstellung eines PCR-Testsystems in die roten Zahlen gerutscht. Unter dem Strich fiel ein Verlust von 183 Millionen Dollar an nach einem Gewinn von 81 Millionen vor Jahresfrist. Der bereinigte Gewinn je Aktie legte um acht Prozent auf 55 Cent zu und übertraf damit die Erwartungen.

Die wichtigsten Eigentümer der BayWa wollen einem Insider zufolge kurzfristig die Voraussetzungen für eine Rettung des hochverschuldeten Münchner Agrarkonzerns schaffen. Die beiden Großaktionäre sollen dazu 200 Millionen Euro Liquidität bereitstellen, sagte ein Insider der Nachrichtenagentur Reuters. Auf dieser Grundlage seien auch die Gläubigerbanken bereit, Kredite über weitere 200 Millionen Euro zu geben. Bis alle nötigen Beschlüsse vorlägen, könne es aber noch einige Tage dauern.

Der französische Übernahmemarkt kommt in Schwung. Allianz-Konkurrent Axa, die Nummer zwei in Europa, will seine Investmentmanagement-Tochter Axa IM an die französische Bank BNP Paribas verkaufen. Der angepeilte Veräußerungspreis liege bei 5,1 Milliarden Euro und soll in bar entrichtet werden, wie am Abend mitgeteilt wurde. Vor dem Abschluss der Transaktion soll die Axa-Tochter Select für 300 Millionen Euro auch an BNP verkauft werden. Der Gesamtpreis von 5,4 Milliarden Euro entspreche dem 15-fachen im vergangenen Jahr erzielten Gewinn.

Zudem kündigte Axa den Kauf der italienischen Nobis, eines Anbieters von Schaden- und Unfallversicherungen für den standardisierten Privatkundenmarkt, für bis zu 478 Millionen Euro an. Im ersten Halbjahr hatte der Versicherer den Nettogewinn im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 5 Prozent auf 4 Milliarden Euro gesteigert. Die Bruttoprämien und andere Umsätze stiegen um 7 Prozent auf knapp 60 Milliarden Euro.

Die milliardenschweren Investitionspläne von Sanofi in Frankfurt sind offiziell. Der französische Pharmakonzern steckt bis 2029 rund 1,3 Milliarden Euro in den Bau einer modernen Insulinproduktionsanlage an seinem Standort im Frankfurter Stadtteil Höchst. Dort sollen in einer neuen High-Tech-Insulinanlage voraussichtlich zum Jahr 2029 mehrere Hundert Fachkräfte arbeiten.

In Erwartung einer anziehenden Nachfrage nach hochmodernen Handys mit Künstlicher Intelligenz (KI) hat Qualcomm einen überraschend positiven Ausblick geliefert. Der weltgrößte Anbieter von Smartphone-Chips rechnet für das laufende Quartal mit einem Umsatz zwischen 9,5 und 10,3 Milliarden Dollar. Den Gewinn sieht das Unternehmen bei 2,45 bis 2,65 Dollar je Aktie.

Der führende japanische Autobauer Toyota hat trotz eines Skandals um unzureichende Zertifizierungen den Gewinn im vergangenen Quartal leicht gesteigert. Wie der Volkswagen-Rivale heute bekanntgab, stieg der Nettogewinn in den drei Monaten von April bis Juni um 1,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal auf einen Rekordwert von rund 1,33 Billionen Yen (rund 8,1 Milliarden Euro).

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete tagesschau24 am 31. Juli 2024 um 09:00 Uhr.