Garantie für Staatsanleihen läuft aus Griechenland-Papiere sind EZB nicht mehr sicher genug
Die Europäische Zentralbank akzeptiert ab Mitte nächster Woche keine griechischen Staatsanleihen mehr als Sicherheiten für geliehenes Geld. Grund ist, dass am 24. Juli eine Garantie für die von der EZB gehaltenen griechischen Staatsanleihen ausläuft. Der Stopp gilt, bis der Troika-Bericht vorliegt.
Die Europäische Zentralbank erhöht den Druck auf Griechenland. Ab kommenden Mittwoch werde die EZB vorerst keine Staatsanleihen des Landes mehr als Sicherheiten bei ihren Refinanzierungsgeschäften akzeptieren, teilte die Notenbank mit. Über die Wiederzulassung der Papiere werde erst nach dem nächsten Bericht der Troika über den Stand der Reformen in dem Euro-Land entschieden. Bis dahin könne jedoch die griechische Notenbank den Refinanzierungsbedarf der Institute des Landes über die bestehende Notfallkreditlinie bestreiten.
Garantie läuft aus
Hintergrund des Schritts der EZB ist, dass am 24. Juli eine Garantie für die von der EZB gehaltenen Hellas-Bonds ausläuft. Ende Februar hatten die Staats- und Regierungschefs der Euro-Länder damals vor dem unter der Beteiligung privater Investoren vollzogenen Schuldenschnitt in Griechenland eine Vereinbarung mit der EZB getroffen. Diese Garantie über 35 Milliarden Euro sollte die EZB vor Verlusten im Falle einer Staatspleite abschirmen.
Banken am Tropf der Athener Notenbank
Für Griechenlands Banken hat der Schritt der EZB konkrete Folgen. Ab Mitte kommender Woche hängen sie bis auf weiteres vollständig am Tropf ihrer eigenen Notenbank in Athen. Nach Daten des Eurosystems refinanzierten die Banken Griechenlands sich per Ende Juni in einem Umfang von 62 Milliarden Euro über Notkredite ihrer Zentralbank und im Volumen von 74 Milliarden Euro direkt bei der EZB.