Letzte Ratssitzung unter Trichet EZB belässt Leitzins bei 1,5 Prozent
Unter Leitung ihres scheidenden Präsidenten Trichet hat die Europäische Zentralbank beschlossen, ihren Leitzins bei 1,5 Prozent zu belassen. Trotz der Rezessionssorgen und steigender Inflation in der Euro-Zone entschied sie auf ihrer Sitzung in Berlin, die jüngste Erhöhung nicht zurückzunehmen.
Der Leitzins für den Euroraum bleibt unverändert bei 1,5 Prozent. Das hat die Europäische Zentralbank (EZB) nach einer Sitzung des EZB-Rates in Berlin mitgeteilt. Sie entsprach damit den Erwartungen der meisten Analysten.
Angesichts der Staatsschuldenkrise und der drohenden Rezession hatten Ökonomen gefordert, dass die Währungshüter bei ihrem letzten Treffen unter der Leitung des scheidenden Präsidenten Jean-Claude Trichet ihre jüngsten Leitzinserhöhungen von 1,0 auf nun 1,5 Prozent zurücknehmen.
Schwierige Entscheidung für EZB-Rat
Die Lage in der Euro-Zone gilt derzeit als verzwickt: Einerseits steigt die Inflation in der Währungsunion weiter, zuletzt im September auf drei Prozent, was normalerweise eine Zinserhöhung rechtfertigen könnte, da niedrige Zinsen die Geldentwertung fördert. Andererseits mehren sich die Zeichen, dass das Wirtschaftswachstum in der Währungsunion abebbt, was in der Regel für eine Zinssenkung spricht.