EU-Statistiker erhöhen Konjunkturprognose Deutschland ist erneut Wachstumslokomotive
Die EU-Kommission hat ihre durchschnittliche Wachstumsprognose für die Eurozone für das laufenden Jahr um 0,1 Prozentpunkte auf 1,6 Prozent angehoben. Konjunktureller Spitzenreiter ist demnach erneut Deutschland, wo die Wirtschaft um 2,4 Prozent wachsen soll.
Deutschland wird nach Einschätzung von Konjunkturexperten auch 2011 die am stärksten wachsende Volkswirtschaft in der Eurozone sein. Die Statistiker der EU-Kommission rechnen in ihrer aktuellen Zwischenprognose mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 2,4 Prozent. Ihre bisherigen Wachstumserwartungen korrigierten sie damit um 0,2 Prozentpunkte nach oben. Die Bundesregierung ging zuletzt bei Vorlage des Jahreswirtschaftsberichts von einem Plus von 2,3 Prozent aus.
Deutschlands Wirtschaft wird laut EU-Statistikern 2011 voraussichtlich um 2,4 Prozent wachsen.
Im EU-Schnitt rechnen die Brüsseler Experten mit einem realen BIP-Wachstum von 1,8 Prozent und von 1,6 Prozent in der Eurozone. Beide Zahlen wurden im Vergleich zur Herbstprognose um je 0,1 Prozentpunkte heraufgesetzt.
Ölpreis treibt Inflation
Zugleich teilten die EU-Statistiker mit, dass die steigenden Öl- und Benzinpreise die Inflation im Eurogebiet auf 2,4 Prozent und damit auf den höchsten Stand seit Oktober 2008 getrieben hätten – damals hatten die Statistiker einen Wert von 3,2 Prozent gemessen. Nur bei Werten von knapp unter 2 Prozent sieht die Europäische Zentralbank mittelfristig stabile Preise gewahrt.
EU-Währungskommissar Olli Rehn zeigte sich überzeugt, dass auch bei einem weiteren Anstieg des Ölpreises mit keinem Rückschlag für die Konjunktur in Europa zu rechnen sei. Angesichts steigender Nachfrage erhöhte die EU ihre Ölpreisprognose. Im Schnitt werde nun mit einem Preis von 101,6 US-Dollar je Barrel (159 Liter) gerechnet. Im Herbst hatte die EU noch 114,3 Dollar je Barrel veranschlagt. Eine weitere Ölverteuerung um zehn Prozent würde das Wachstum jedoch um 0,1 Prozentpunkte verringern, sagte Rehn. Unsicherheitsfaktor sei die weitere Entwicklung der Unruhen in den wichtigen Förderregionen in Nordafrika und im Mittleren Osten.