Finanzministertreffen in Luxemburg Estland bekommt den Euro
Im baltischen Staat Estland soll zum Jahreswechsel der Euro eingeführt werden. Dafür sprachen sich die Finanzminister der Eurozone bei ihrem Treffen in Luxemburg aus. Außerdem einigten sich die Minister auf die Gründung einer Finanzgesellschaft, die Voraussetzung für den 750-Milliarden-Rettungsschirm ist.
Die Finanzminister der Eurogruppe haben sich für die Aufnahme Estlands in die Währungsunion im kommenden Jahr ausgesprochen. "Estland wird das 17. Mitglied der Euro-Zone am 1. Januar 2011", sagte der Vorsitzende der Eurogruppe, Jean-Claude Juncker, nach dem Treffen in Luxemburg.
Die Aufnahme muss noch von den Staats- und Regierungschefs der 27 EU-Staaten bei ihrem regulären Gipfel Mitte Juni befürwortet werden. Die EU-Kommission hatte festgestellt, dass die Baltenrepublik alle Kriterien für eine Aufnahme in die Euro-Zone erfüllt.
Offizielle Grundlage für Rettungsschirm geschaffen
Zudem trafen die Minister die endgültige Entscheidung über Schaffung des riesigen Rettungsschirms in Höhe von 750 Milliarden Euro, mit dem kriselnde Euro-Staaten abgesichert werden sollen. Die Euro-Finanzminister einigten sich auf die Gründung einer Finanzgesellschaft. Sie nimmt notfalls Kredite für "Wackelkandidaten" auf, wie Diplomaten am Rande der Sitzung berichteten.
Der Rettungsschirm war von der EU Anfang Mai unter großem Druck vereinbart worden. Seitdem war wochenlang über Einzelheiten verhandelt worden. Mit dem System soll die Stabilität des Euro abgesichert werden. 500 Milliarden Euro entfallen auf die Europäer, die restlichen 250 Milliarden Euro auf den Internationalen Währungsfonds (IWF).