Zeitungsanzeige von 50 Unternehmen Konzernchefs fordern Euro-Rettung
"Ein Scheitern des Euro wäre ein fataler Rückschlag": In Zeitungsanzeigen haben deutsche und französische Manager für weitere Finanzhilfen für Krisenstaaten geworben - mit dabei auch Bankmanager. Deren Branche fordert allerdings Anreize, um sich selbst an der Rettung Griechenlands zu beteiligen.
50 deutsche und französische Spitzenmanager haben in ganzseitigen Zeitungsanzeigen vor einem Scheitern des Euro gewarnt und weitere Finanzhilfen für hoch verschuldete Länder gefordert. "Kurzfristig muss diesen von der Verschuldungskrise betroffenen Ländern finanziell geholfen werden, damit sie ihre finanzielle Unabhängigkeit zurückgewinnen und sich für die Bevölkerung dort eine bessere Zukunftsperspektive einstellt", heißt es in der Anzeige, die in mehreren großen Tageszeitungen erschien.
Zu den Unterzeichnern gehören die Vorstandsvorsitzenden deutscher Großkonzerne wie Siemens, BASF, Deutsche Post, E.ON, Daimler oder BMW. In dem Appell unter dem Motto "der Euro ist notwendig", der auch von Spitzenvertretern großer Finanzinstitute unterstützt wird, heißt es weiter, "die Rückkehr zu stabilen finanziellen Verhältnissen wird viele Milliarden Euro kosten, aber die Europäische Union und unsere gemeinsame Währung sind diesen Einsatz allemal wert". Eine ernsthafte Alternative zu der gemeinsamen Währung gebe es nicht.
Auch Banken und Versicherungen unter den Unterzeichnern
Die Manager appellierten daher an die Politik, "die Voraussetzungen für einen dauerhaft stabilen und wettbewerbsfähigen Euro zu schaffen". Dazu gehörten eine engere Koordination der Wirtschafts- und Haushaltspolitik der Mitgliedsstaaten ebenso wie effektive Sanktionen, falls die Regeln der Eurozone nicht eingehalten würden. Die Firmen vertreten laut Anzeige zusammen 1,5 Billionen Euro Umsatz und fünf Millionen Beschäftigten. Die deutsche Industrie profitiert aufgrund ihrer hohen Exportquote besonders stark von der Gemeinschaftswährung.
Zu den Unterzeichnern gehören auch Deutsche-Bank-Aufsichtsratschef Clemens Börsig, Allianz-Chef Michael Diekmann, Societe-Generale-Präsident Frederic Oueda und Francois Henrot von Rothschild. Zuletzt hatte die Finanzbranche allerdings zusätzliche Anreize gefordert, um sich an der Rettung Griechenlands zu beteiligen. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble erteilte dieser Forderung eine Absage.
Die Euro-Finanzminister hatten sich in der Nacht zum Montag geeinigt, dass bei dem notwendigen zweiten Hilfspaket für Griechenland auch private Gläubiger einen Beitrag leisten müssen - allerdings nur freiwillig und nicht verbindlich, wie es die Bundesregierung ursprünglich wollte.