Griechische Haushaltskrise Vieles spricht für eine Kombi-Lösung
Unterstützung durch den IWF und bilaterale Hilfen der Euro-Länder: Es sieht so aus, als werde sich die EU auf diese Kombi-Lösung zur Überwindung der griechischen Haushaltskrise einigen. Diese gemeinsame Linie sollen auch Kanzlerin Merkel und Frankreichs Präsident Sarkozy verabredet haben.
Die von Deutschland vorgeschlagene Beteiligung des IWF am Sicherheitsnetz für Griechenland hat zum Auftakt des EU-Gipfels immer mehr Fürsprecher gefunden. Luxemburgs Premier und Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker, der lange gegen einen Rückgriff auf den Internationalen Währungsfonds war, erklärte, es laufe auf dieses Modell hinaus. Er halte eine Lösung noch am Abend für möglich. Bundeskanzlerin Angela Merkel beharrte auf dem von ihr favorisierten Modell: "Ich schlage vor, dass wir eine Kombination von IWF und bilateralen Hilfen ins Auge fassen", sagte sie in Brüssel unmittelbar vor dem Treffen der EU-Staats- und Regierungschefs. Doch sei für sie wichtig, dass Hilfe nur im äußersten Notfall geleistet werde.
Der spanische Ministerpräsident und amtierende EU-Ratschef Jose Luis Rodriguez Zapatero sagte, es gebe keinen Grund, den IWF außen vor zu lassen. Die Niederlande wollen wie Deutschland nur mitmachen, wenn der IWF dabei ist. Auch Österreich unterstützt das deutsche Konzept. Sogar Schweden, das gar nicht in der Euro-Zone ist, würde bei einer IWF-Beteiligung den Griechen unter die Arme greifen.
Berichte über deutsch-französische Einigung auf Kombi-Lösung
Mehrere Nachrichtenagenturen berichten zudem unter Berufung auf Regierungs- und Diplomatenkreise von einem Treffen Merkels mit dem französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy unmittelbar vor dem Gipfel. Dabei hätten sich beide Seiten auf eine Lösung für die griechische Finanzkrise geeinigt, die eine Kombination aus IWF-Krediten und bilateralen Hilfen von Ländern der Euro-Zone vorsehe. Es handele sich um einen "recht detaillierten Vorschlag", der dem ständigen EU-Ratspräsidenten Herman van Rompuy vorgelegt worden sei.