EU-Bankenaufsicht Paris sticht Frankfurt aus
Deutschland muss gleich zwei Schlappen einstecken: Frankfurt ist im Rennen um den neuen Sitz für die EU-Bankenaufsicht ausgeschieden - Paris erhielt den Zuschlag. Auch für Bonn ging es schlecht aus, die EU-Arzneimittelbehörde geht nach Amsterdam.
Paris wird neuer Sitz der aus London wegziehenden EU-Bankenaufsicht EBA. Die französische Hauptstadt setzte sich in Brüssel gegen sieben europäische Mitbewerber durch. Dazu gehörten unter anderem Frankfurt am Main, Dublin, Wien und Luxemburg. In der letzten Runde gab es eine Stichwahl zwischen Paris und Dublin, die per Los entschieden wurde.
Die Behörde muss wegen des geplanten EU-Austritts Großbritanniens umziehen. Paris kann nun auf erhebliche Zusatzeinnahmen hoffen. Die EBA richtet jährlich mehrere Hundert Konferenzen und Veranstaltungen mit Experten aus aller Welt aus. In London sorgte sie zuletzt pro Jahr für rund 9000 zusätzliche Hotelübernachtungen.
In Deutschland bereits zwei EU-Behörden
Gegen Deutschland sprach unter anderem, dass es mit der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) in Köln und der Europäischen Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung (EIOPA) in Frankfurt am Main bereits zwei EU-Organe beherbergt.
Auch Aus für Bonn
Auch Bonn ging im Rennen um den Standort der EU-Arzneimittelbehörde (EMA) leer aus. Den Zuschlag bekam nach insgesamt drei Abstimmungen der Europaminister per Losentscheid schließlich das niederländische Amsterdam.
Der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Michael Roth, der für Deutschland an der Abstimmung teilnahm, gratulierte Amsterdam. Die Stadt sei "eine exzellente Wahl", schrieb er auf Twitter. Der Standort garantiere die Kontinuität der Arbeit der Agentur für sichere medizinische Produkte für Europas Verbraucher.