ESM gibt Kredittranche frei Die nächsten Milliarden fließen nach Athen
Die Geldgeber sind mit den Reformen in Griechenland derzeit zufrieden. Die Euro-Staaten gaben daher grünes Licht für die Auszahlung der nächsten Tranche aus dem dritten Rettungspaket: Der Rettungsschirm ESM kann zwei Milliarden Euro überweisen.
Nachdem Griechenland Reformauflagen erfüllt hat, zahlt der Euro-Rettungsschirm ESM dem Land weitere 2,0 Milliarden Euro aus dem dritten Rettungspaket aus. Das habe das ESM-Direktorium am Rande des Eurogruppentreffens in Brüssel beschlossen, teilte der Rettungsschirm mit.
Auszahlung mehrmals verschoben
Die Auszahlung der Kredittranche war seit Oktober mehrmals verschoben worden, weil die Regierung in Athen nach Einschätzung der Gläubiger noch nicht alle dafür nötigen Reformzusagen erfüllt hatte. Am Wochenende hatte Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem dann aber berichtet, dass sich beide Seiten geeinigt hätten.
Die nun genehmigte Auszahlung ist für den Haushalt Griechenlands bestimmt. Sie ist Teil des Rettungspakets in Höhe von bis zu 86 Milliarden Euro, auf das sich die Regierung in Athen und die Euro-Staaten im August geeinigt hatten. Mit der neuen Zahlung summieren sich die bisherigen Überweisungen nach Athen auf 15 Milliarden Euro. Eine weitere Milliarde Euro an direkten Hilfen soll überwiesen werden, sobald Auflagen erfüllt wurden - sogenannte Meilensteine.
Zehn Milliarden Euro für Banken reserviert
Hinzu kommen zehn Milliarden Euro, die bereits seit dem Sommer für die Unterstützung der griechischen Banken reserviert sind und auf einem ESM-Sonderkonto bereitliegen. Damit dieses Geld in Form von Kapitalhilfen an die griechischen Banken fließen kann, muss die EU-Kommission vor einer Auszahlung für jedes Institut erst feststellen, dass diese Gelder nicht als unzulässige Staatsbeihilfe betrachtet werden können. Kommt aus Brüssel grünes Licht, kann Athen die Mittel dann für die betreffende Bank abrufen.