Umsätze im ersten Halbjahr gesunken "Die Krise ist im Einzelhandel angekommen"
Der Einzelhandel bekommt die Wirtschaftskrise zu spüren. Laut den vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamts für das erste Halbjahr gingen die Umsätze preisbereinigt um 2,1 Prozent zurück. Besonders stark sanken die Juni-Umsätze in den Lebensmittel-Geschäften.
Der deutsche Einzelhandel hat im ersten Halbjahr die Wirtschaftskrise zu spüren bekommen. Die Umsätze sanken im Vergleich zum Vorjahreszeitraum laut vorläufigen Zahlen preisbereinigt um 2,1 Prozent. Das teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mit. Nominal verzeichneten die Unternehmen ein Minus von 2,3 Prozent. "Nun ist die Krise auch im Einzelhandel angekommen", lautete eine Analyse der Commerzbank.
Allein im Juni fielen die Umsätze der Einzelhändler im Vergleich zum Vormonat Mai überraschend klar um 1,8 Prozent. Kalender- und Saisoneffekte wurden dabei bereits berücksichtigt. Markterwartungen eines Anstiegs um 0,5 Prozent seien klar verfehlt worden. Gegenüber dem Vorjahresmonat lag der preisbereinigte Umsatz-Rückgang bei 1,6 Prozent. Beide Juni-Monate hatten jeweils 25 Verkaufstage.
Besonders betroffen sind demnach der Facheinzelhandel mit Lebensmitteln: Hier sanken die Juni-Umsätze im Vergleich zum Vorjahresmonat um real 5,6 Prozent. Bei Supermärkten, SB-Warenhäusern und Verbrauchermärkten gingen die Zahlen dagegen nur um 1,0 Prozent zurück.
Vorläufiges Ergebnis aus sieben Ländern
Das vorläufige Ergebnis sei aus Daten von sieben Bundesländern berechnet worden, teilte das Bundesamt mit. Diese Länder sind demnach für etwa 76 Prozent des Gesamtumsatzes im deutschen Einzelhandel verantwortlich. Durch den erwarteten Anstieg der Arbeitslosenzahlen rechnet die Commerzbank in ihrer Analyse mit weiteren Belastungen für den Einzelhandel. Von einer langsam beginnenden Belebung der deutschen Wirtschaft werde die Branche daher wohl vorerst nur wenig profitieren.