Fragen und Antworten Neue Regeln zum Schutz von Erspartem
Ab dem 1. Januar soll das Ersparte durch neue EU-Regeln besser geschützt werden. Deutsche Banken verdoppeln den gesetzlichen Mindestschutz auf 100.000 Euro. Zudem muss das Geld im Fall einer Bankenpleite schneller ausgezahlt werden.
Wie ist mein Geld bei einer Bankpleite geschützt?
Alle Banken sind Mitglied in einer gesetzlichen Auffanglösung, der sogenannten Entschädigungseinrichtung deutscher Banken (EdB). Diese garantiert Kundengelder wie Sparguthaben und Tages- oder Festgeldkonten, maximal jedoch 50.000 Euro. Ab Januar verdoppelt sich dieser Garantiebetrag EU-weit auf 100.000 Euro.
Was ist, wenn ich mehr Geld angelegt habe?
Für Beträge, die über die gesetzliche Garantiesumme hinausgehen, springen meist Sicherungsfonds ein, bei denen nahezu alle Institute freiwillig Mitglied sind. Geldanlagen wie Aktien, Fonds oder Zertifikate fallen jedoch nicht unter die Einlagensicherung. Daneben gibt es eine politische Erklärung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vom Herbst 2008, dass trotz der Finanzkrise alle Gelder der Sparer sicher sind. Ob sich damit im Fall einer Bankpleite Geld einklagen ließe, ist unsicher.
Ist meine Bank Mitglied bei einem freiwilligen Sicherungsfonds?
Anleger erfahren dies in den Unterlagen der Bank, auf deren Internetseite oder auf Anfrage. Darüber hinaus informieren teilweise auch die Spitzenverbände im Internet über die angeschlossenen Institute. Einige, vor allem ausländische Banken, sind nicht der freiwilligen Auffanglösung beigetreten.
Wie komme ich bei einer Bankpleite an mein Geld?
In aller Regel nehmen die Sicherungsfonds der Banken und Sparkassen Kontakt zu den Sparern auf. Diese erhalten ein Formular, in dem sie Angaben zur eigenen Person und zum Vermögen machen müssen. Die Sicherungsfonds überweisen dann das Geld und holen sich die gesetzliche Mindestsicherung von der Entschädigungseinrichtung EdB. Kunden kleiner Banken, die nicht zu einem freiwilligen Sicherungsfonds gehören, werden von der EdB angeschrieben.
Wie schnell erhalte ich mein Erspartes zurück?
Bisher müssen Kundengelder bei einer Bankpleite innerhalb von drei Monaten ausgezahlt werden. Ab Januar wird die Auszahlungsfrist nach einer EU-Vorgabe auf maximal 30 Tage verkürzt.
Quelle: AFP