Strom für Künstliche Intelligenz CO2-Emissionen von Google steigen drastisch
Wegen energieintensiver Rechenzentren für die Künstliche Intelligenz haben die Treibhausgas-Emissionen des US-Konzerns Google rasant zugenommen. Binnen weniger Jahre kletterten sie um fast 50 Prozent.
Die große Nachfrage nach Künstlicher Intelligenz (KI) und damit verbundene riesige Rechenleistungen belasten die Klimabilanz des Internetriesen Google. Die CO2-Emissionen lagen im vergangenen Jahr 48 Prozent über dem Niveau von 2019, wie der US-Konzern in seinem eigenen jährlichen Nachhaltigkeitsbericht mitteilte. In absoluten Zahlen betrugen sie 14,3 Millionen Tonnen - im Jahresvergleich ein Plus von 13 Prozent.
Netto-Null-Emissionen bis 2030 geplant
Der Bericht soll die Fortschritte des Konzerns auf dem Weg zum selbstgesteckten Ziel aufzeigen, bis 2030 Netto-Null-Emissionen für den Betrieb und entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu erreichen. Dazu zählt, dass die Anlagen rund um die Uhr mit CO2-freier Energie betrieben werden sollen.
Der zuletzt starke Anstieg der Treibhausgasemissionen erfolgte trotz der gestiegenen Nutzung des Unternehmens von Wind- und Solarenergie. Google zufolge ist das vor allem auf den erhöhten Energieverbrauch seiner Rechenzentren im Zusammenhang mit KI-Anwendungen zurückzuführen. Hinzu komme die benötigte zusätzliche technische Infrastruktur, also Datenzentren, um die steigende Nachfrage nach KI zu stillen.
"Da wir KI weiter in unsere Produkte integrieren, kann die Reduzierung der Emissionen aufgrund des steigenden Energiebedarfs, der mit den erwarteten höheren Investitionen in unsere technische Infrastruktur verbunden ist, eine Herausforderung darstellen", hieß es weiter in dem Bericht.
Auch Emissionen von Microsoft haben zugenommen
Mit dem Problem steht Google allerdings nicht allein da: Auch der Technologiekonzern Microsoft, der ebenfalls bis Ende des Jahrzehnts klimaneutral arbeiten will, hatte kürzlich in seinem Umweltbericht mitgeteilt, dass die CO2-Emissionen im vergangenen Jahr 29 Prozent über dem Wert von 2020 lagen. Auch das liege an steigenden Investitionen in die Infrastruktur, die für neue Technologien benötigt werde. Google und Microsoft gehören zu den Pionieren auf dem Feld der KI.
Durch die fortschreitende Digitalisierung, Streaming-Dienste und immer mehr KI-Anwendungen benötigen die Rechenzentren eine wachsende Rechenleistung. Dadurch steigen der Stromverbrauch und auch die CO2-Belastungen an. Von 2010 bis 2022 hat der Energiebedarf der Rechenzentren allein in Deutschland um 70 Prozent zugenommen.