18.500 Verbraucher registriert Sammelklage gegen Amazon Prime Video eingereicht
Im Februar führte Amazon Werbung bei seinem kostenpflichtigen Streamingdienst Prime Video ein. Nur wer mehr zahlt, kann ohne Werbung Serien schauen. Die Verbraucherzentrale Sachsen hat dagegen eine Sammelklage eingereicht.
Tausende Haushalte in Deutschland beteiligen sich an einer Sammelklage gegen Amazon. Grund für die Klage ist die Einführung von Werbung bei Amazons zahlungspflichtigem Streamingdienst Prime Video. Seit seiner Eröffnung am 23. Mai hätten sich 18.534 Verbraucherinnen und Verbraucher ins Klageregister eingetragen, teilte die Verbraucherzentrale Sachsen mit. Der Klage können sich alle anschließen, die vor dem 5. Februar ein Amazon-Prime-Abo hatten und es bezahlt haben.
Das Unternehmen hatte im Februar begonnen, "in begrenztem Umfang" Werbung in Filmen und Serien seines Video-Streamingangebots zu schalten. Wer das vermeiden und weiterhin werbefrei streamen möchte, muss für 2,99 Euro das zusätzliche Abo "Prime Video Ad Free" abschließen. Nach Ansicht der Verbraucherschützer aus Sachsen handelt es sich dabei um eine wesentliche Vertragsänderung, für die die aktive Zustimmung der Kundinnen und Kunden notwendig ist.
Amazon weist Vorwürfe zurück
Unternehmen wie Amazon seien nicht unantastbar, sagte der Chef der Verbraucherzentrale, Andreas Eichhorst. "Auch wenn der Kampf gegen einen so einflussreichen Anbieter viele Ressourcen schluckt: Wir gehen es an und zeigen klare Kante gegen solch ein Fehlverhalten", erklärte Eichhorst. Die Anmeldung ins Klageregister ist beim Bundesamt für Justiz möglich. Die Verbraucherzentrale Sachsen bietet dabei zudem Unterstützung an.
Sollte die Sammelklage erfolgreich sein, bekommen Betroffene Geld zurück - 2,99 Euro pro Monat, also 35,88 Euro pro Jahr. Amazon hatte die Vorwürfe bereits Anfang des Jahres zurückgewiesen und erklärt, alle gesetzlichen Verpflichtungen erfüllt zu haben.