Nach dem Zusammenbruch von MF Global US-Pensionsfonds klagen gegen Deutsche Bank
Die Juristen der Deutschen Bank in den USA bekommen zusätzliche Arbeit. Zwei Pensionsfonds haben Klage gegen das Kreditinstitut und sechs weitere Banken eingereicht. Sie werfen ihnen vor, falsche Angaben über den Zustand der Investmentbank MF Global gemacht zu haben, bevor diese Anfang November pleite ging.
Die Deutsche Bank hat sich in den USA die nächste Klage eingehandelt. Wegen der Pleite der Investmentbank MF Global verklagten zwei Pensionsfonds den deutschen Branchenprimus sowie sechs weitere Institute.
Sie werfen den Geldhäusern vor, falsche Angaben über den Zustand von MF Global gemacht zu haben. Sie sollen Probleme verschwiegen und so den Aktienkurs künstlich hochgetrieben haben.
Auf die falschen Pferde gesetzt
MF Global hatte sich mit riskanten Wetten auf europäische Staatsanleihen verzockt. Das Institut schrieb hohe Verluste, die Investoren verloren das Vertrauen. Ende Oktober musste die Firma Insolvenz anmelden.
Über das Ausmaß der Wetten sollen die nun verklagten Institute nicht richtig informiert haben. Neben der Deutschen Bank verklagten die Fonds auch die Bank of America, JPMorgan, Goldman Sachs, die Citigroup, die Royal Bank of Scotland und Jefferies. Die Institute lehnten Stellungnahmen ab.
Rechtsanwälte gut beschäftigt
In den USA laufen als Folge der Finanzkrise zahlreiche juristische Verfahren gegen die Deutsche Bank. Erst in der vergangenen Wochen hatte sie einen Streit um den Verkauf von Hypothekenpapieren an fünf große US-Genossenschaftsbanken gegen die Zahlung von 145 Millionen Dollar beigelegt.
Zudem ermitteln Staatsanwälte wegen möglicherweise gesetzwidriger Hauspfändungen. Betrogen haben soll die Bank auch bei staatlichen Kreditprogrammen.
Die gestrauchelte französisch-belgische Finanzgruppe Dexia hatte sich zudem bei einem eine Milliarde Dollar schweren Hypotheken-Deal von der Deutschen Bank übers Ohr gehauen gefühlt. In allen Fällen streiten die Frankfurter ein Fehlverhalten ab.