Los Angeles verklagt Kreditinstitut Ein Immobilienhai namens Deutsche Bank?
Nach der US-Regierung hat auch die Stadt Los Angeles Klage gegen die Deutsche Bank eingereicht. Das Kreditinstitut habe gepfändete Häuser verwahrlosen lassen, argumentiert die Metropole. Zudem habe die Bank versucht, Mieter mit illegalen Mitteln zu vertreiben.
Von Katharina Wilhelm, ARD-Hörfunkstudio Los Angeles
Die Deutsche Bank steht weiter unter Druck. Am Dienstag hatte die US-Regierung Klage gegen das Unternehmen eingereicht. Sie wirft Deutschlands größtem Geldhaus Hypothekenbetrug vor. Nun klagt auch die Stadt Los Angeles gegen die Deutsche Bank. Grund sind die Immobiliengeschäfte der Bank und die damit verbundenen Zwangsräumungen. Die Stadt wirft der Bank vor, sich als regelrechter Immobilienhai aufgeführt zu haben. Sie verlangt eine Strafe in Millionenhöhe.
Vorwurf der Vernachlässigung zwangsversteigerter Häuser
Zudem soll es eine einstweilige Verfügung geben, um die rund 2000 zwangsversteigerten Grundstücke im Besitz der Bank sanieren zu lassen. Laut Anwälten der Stadt hat sich die Deutsche Bank nicht ausreichend um die Erhaltung der Häuser gekümmert. Diese seien dann teils verfallen und hätten so die Lebensqualität in einigen Vierteln stark beeinträchtigt. Außerdem soll die Bank illegale Methoden angewendet haben, um Mieter aus den Häusern zu verteiben - beispielsweise soll ihnen Wasser und Strom abgeschaltet worden sein.
Die Bank bestreitet die Vorwürfe. Nicht die Deutsche Bank als Treuhänder, sondern die Verwalter der Hypothekenkredite seien für die ordnungsgemäße Abwicklung der Zwangsräumungen verantwortlich gewesen. Ein Bankensprecher gab an, die Deutsche Bank habe der Stadt mehrmals vergeblich ihre Hilfe angeboten.