Vergleich im Libor-Skandal Deutsche Bank zahlt Rekordstrafe
Die aufgeflogene Manipulation von Zinssätzen kommt die Deutsche Bank teuer zu stehen. Das Institut schloss nun einen Vergleich mit britischen und amerikanischen Behörden und muss eine Rekordbuße von 2,5 Milliarden US-Dollar zahlen.
Die Deutsche Bank muss wegen ihrer Verstrickungen in den Libor-Skandal um manipulierte Zinssätze eine Rekordstrafe von 2,5 Milliarden US-Dollar zahlen. Die Bank verständigte sich mit mehreren Behörden in den USA und Großbritannien auf einen Vergleich.
Es ist die höchste bislang verhängte Buße gegen eine Bank in diesem Fall. Sie übertrifft auch die jüngsten Spekulationen, die von einer Buße in Höhe von 1,5 Milliarden Dollar ausgegangen waren.
Die Deutsche Bank hatte bereits am Vorabend angekündigt, dass sie im ersten Quartal ihre Rückstellungen für Rechtsrisiken um weitere 1,5 Milliarden Euro erhöhen müsse. Trotzdem werde unter dem Strich noch ein Gewinn stehen. Die Vorlage der Bilanz für die ersten drei Monate ist für Mittwoch geplant.
Jahrelange Manipulationen, um eigene Geschäfte zu fördern
Ende 2014 hatte das Institut schon über drei Milliarden Euro für mögliche Niederlagen bei seinen juristischen Auseinandersetzungen zur Seite gelegt.
Der Libor-Skandal war Mitte 2012 bekanntgeworden. Über Jahre hatten Mitarbeiter mehrerer Großbanken den wichtigen Referenzzins für das Geldgeschäft der Banken untereinander manipuliert, um eigene Geschäfte zu fördern. Die Deutsche Bank hatte Ende 2013 bereits eine EU-Strafe von 725 Millionen Euro akzeptiert. In Großbritannien und den USA zogen sich die Verhandlungen deutlich länger hin, während viele Konkurrenten das Thema längst ausgeräumt hatten.
Die Deutsche Bank hatte im Zuge einer internen Untersuchung zwar schon einige Mitarbeiter suspendiert. Die Behörden setzten aber durch, dass sieben weitere Angestellte gehen müssen. Die obersten Führungsebenen des Konzerns sind offenbar aber nicht betroffen.