Ratingagentur senkt Bonitätsnote Moody's stuft Deutsche Bank herab
Die Liste der Baustellen und Probleme der Deutschen Bank ist lang. Die Renditen des Geldhauses seien mäßig, findet die US-Ratungagentur Moody's. Sie zog daraus Konsequenzen und senkte die Kreditwürdigkeit um eine Notenstufe.
Die Kreditwürdigkeit der Deutschen Bank ist in den Augen der Ratingagentur Moody's gesunken. Sie korrigierte die langfristige Bonitätsnote des größten deutschen Geldhauses um eine Stufe nach unten: von "A2" auf "A3". Die Renditen der Bank seien mäßig und würden von den Kosten für Rechtsstreitigkeiten, Altlasten und den Umbau des Konzerns belastet, argumentierte Moody's. Zugleich hänge die Deutsche Bank weiterhin stark vom Erfolg des Investmentbankings ab.
"Wir erwarten auf absehbare Zeit mäßige Zahlen und eine starke Abhängigkeit von den Erträgen an den Kapitalmärkten", erklärte Moody's-Analyst Peter Nerby. Das sei ein struktureller Nachteil, der sich kaum wettmachen lasse. "Das hat zu der Herabstufung geführt." Moody's schrieb, dass der Deutschen Bank - ebenso wie anderen Instituten - weitere Herabstufungen drohten. Grund dafür sei auch die sinkende Bereitschaft von Staaten, ihren Banken finanziell zu stützen.
Ratingagentur | Langfrist-Rating | Ausblick |
---|---|---|
Moody's | A3 | negativ |
Standard & Poor's | A | negativ |
Fitch | A+ | negativ |
Stand: 29. Juli 2014 |
Die Mitteilung von Moody's wurde wenige Stunden nach der Veröffentlichung der neuesten Quartalszahlen der Deutschen Bank verbreitet. Demnach steigerte das Geldhaus zwischen April und Mai zwar seinen Vorsteuergewinn um 16 Prozent auf 917 Millionen Euro. Der Nettogewinn brach allerdings um 29 Prozent auf nur noch 238 Millionen Euro ein. "Das sind solide Zahlen", sagte Co-Vorstandschef Anshu Jain. Grund zum Jubeln gebe es nicht, da das Marktumfeld schwierig bleibe.