Ausblick der Bundesbank Schwere Rezession ohne rasches Ende
Die Ökonomen der Bundesbank erwarten, dass die Volkswirtschaft in Deutschland wegen der Corona-Krise in eine Rezession stürzt. Wie schnell und stark es danach wieder aufwärts gehe, sei unklar.
Die Corona-Krise stürzt die deutsche Wirtschaft aus Sicht der Bundesbank in eine schwere Rezession, von der sie sich nicht so schnell erholen wird. Bereits im ersten Quartal sei die Wirtschaftsleistung wahrscheinlich "breit angelegt und kräftig" geschrumpft, teilte die deutsche Notenbank in ihrem jüngsten Monatsbericht mit.
Im zweiten Jahresviertel würden sich die wirtschaftlichen Einschränkungen noch erheblich stärker niederschlagen. Daher sei für das Frühjahrsquartal mit einem "weiteren massiven Rückgang der Wirtschaftsleistung" zu rechnen.
Mehr als eine Million Kurzarbeiter
Die Bundesbank geht davon aus, dass wegen der Virus-Krise bereits im April die Zahl der Kurzarbeiter auf weit über eine Million steigen wird. Während der Wirtschaftskrise 2009 habe es in der Spitze 1,44 Millionen Kurzarbeiter gegeben - vor allem im verarbeitenden Gewerbe. Der Wirtschaftseinbruch treffe nun aber mehr Branchen.
"Auch angesichts der zu erwartenden Schärfe der Rezession dürfte der Kurzarbeit tendenziell eine höhere Bedeutung zukommen als vor elf Jahren", schreiben die Bundesbank-Experten. Wie stark die Rezession ausfallen wird, hängt aus Sicht der Bundesbank entscheidend davon ab, wann die wirtschaftlichen Einschränkungen weiter gelockert werden.
Rasche Erholung "eher unwahrscheinlich"
Sie erwartet, dass erhebliche Restriktionen bleiben, bis das Virus medizinisch besiegt werden kann. "Eine rasche und starke wirtschaftliche Erholung erscheint aus diesem Grund aus gegenwärtiger Perspektive eher unwahrscheinlich." Ein wichtiger Faktor sei, wie rasch Verbraucher und Unternehmen wieder zu einem normalen Verhalten zurückkehren werden.
"Es steht aber nicht zu befürchten, dass die deutsche Wirtschaft in eine sich selbst verstärkende Abwärtsspirale gerät", glauben die Bundesbank-Experten. Sie setzen auf die sozialen Sicherungssysteme sowie auf die geldpolitischen Hilfen der Europäischen Zentralbank (EZB) und die Stützungsprogramme der Bundesregierung.