Sparkurs bei Flugzeughersteller Boeing streicht 4000 Jobs
Boeing verschärft seinen Sparkurs und will mehr als 4500 Stellen abbauen. Betriebliche Kündigungen soll es aber nicht geben, betonte der Konzern. Ziel sei es, die Kosten zu senken, um mit Konkurrent Airbus mithalten zu können.
Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern Boeing streicht in seiner Verkehrsflugzeugsparte tausende Stellen. Bis zur Jahresmitte sollten rund 4000 Jobs wegfallen, teilte ein Sprecher mit. Darunter seien auch mehrere Stellen im Management und bei anderen Führungskräften sowie rund zehn Prozent der etwa 5700 Jobs in der Entwicklung.
Betriebsbedingte Kündigungen solle es aber vorerst nicht geben. Rund 1600 Mitarbeiter hätten sich bereits für ein Abfindungsprogramm entschieden, weitere 2400 Stellen seien ohnehin schon frei oder würden bei Freiwerden nicht mehr wiederbesetzt.
Ziel: Kosten senken
Ziel sei, die Kosten zu senken. Boeing sieht sich vor allem bei den Mittelstreckenjets starken Konkurrenz durch den europäischen Mitbewerber Airbus ausgesetzt. Mit Airbus liefert sich Boeing seit langem ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Im vergangenen Jahr heimste der europäische Rivale 57 Prozent der Bestellungen ein.
Auch Einsparungen bei Zulieferern
Neben Arbeitsplätzen hat das Unternehmen auch seine Zulieferer im Fokus. Der Umfang der Stellenstreichungen könne davon abhängen, inwieweit das Unternehmen an anderen Stellen Geld einsparen könne, sagte der Sprecher. Insgesamt beschäftigt der Konzern rund 160.000 Menschen.
Boeing hatte 2015 trotz eines Rekordumsatzes von 96,1 Milliarden Dollar einen Gewinnrückgang erlitten. Dabei drückten die geschrumpfte Nachfrage nach dem Jumbo-Jet 747-8 und Entwicklungsprobleme bei dem neuen Tankflugzeug für das US-Militär auf das Ergebnis. Für 2016 rechnet Boeing in der Verkehrsflugzeugsparte mit rückläufigen Auslieferungszahlen. Auch der Konzernumsatz soll sinken.