Neue Bezahlmethoden Deutsche bevorzugen Bargeld - noch
Ob im Taxi oder an der Supermarktkasse - oft können Kunden inzwischen mit dem Handy oder einer Smartwatch bezahlen. Doch hierzulande nutzen das bisher nur wenige. Das könnte sich bald ändern.
"Nur Bares ist Wahres" - das scheint in Deutschland weiter zu gelten: Mehr als die Hälfte der Bundesbürger kann sich einer Umfrage zufolge nicht vorstellen, auf Münzen und Scheine zu verzichten. Zugleich aber wächst der Anteil derjenigen, die mit Karten und mobil mit dem Handy bezahlen: 44 Prozent der Bundesbürger würden nach eigener Aussage inzwischen auch komplett auf Bargeld verzichten. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Studie des Digitalverbands Bitkom. "Schon bald werden sich auch bei uns digitale Bezahlformen durchsetzen", prognostizierte Bitkom-Präsident Achim Berg.
Fast jeder Dritte hat der Umfrage zufolge schon mindestens einmal mit dem Handy oder einer Multifunktionsuhr bezahlt - vor allem im Supermarkt. Das mobile, kontaktlose Bezahlen spare Zeit und reduziere lange Schlangen an Kassen oder Fahrkartenautomaten, warb Berg. Wer noch nicht mobil bezahlt, hat der Umfrage zufolge allerdings häufig Sicherheitsbedenken.
So sicher wie die Kreditkarte?
Verbraucherministerin Katarina Barley forderte Anbieter von mobilen Bezahldiensten auf, Datensicherheit von Anfang an mitzudenken. "Verbraucherinnen und Verbraucher werden neue Bezahlmethoden erst akzeptieren, wenn sie ihnen vertrauen und das Bezahlen damit gleichzeitig unkompliziert möglich ist", sagte die SPD-Politikerin. Mehr als jeder vierte Verbraucher habe Bedenken, was mit seinen Daten passiere, wenn er mobil bezahle.
Bitkom-Präsident Berg warb für das Bezahlen mit dem Smartphone, die Mobile-Zahlfunktion sei mindestens so sicher wie eine Kreditkarte.
"Zahlen ohne Datenspur muss möglich bleiben"
Mittlerweile kann man in Deutschland in fast allen Supermärkten nicht nur mit Giro- und Kreditkarte, sondern auch mit technisch entsprechend ausgerüsteten Smartphones bezahlen.
Trotzdem müssten Verbraucher weiterhin auch immer die Möglichkeit haben, bar zu zahlen, forderte Barley. "Wir dürfen nicht gezwungen werden, Datenspuren zu hinterlassen, wo es nicht unbedingt nötig ist", sagte sie. Der Umfrage zufolge geht fast die Hälfte der Bundesbürger allerdings davon aus, dass Bargeld in fünf bis zehn Jahren nicht mehr das dominierende Zahlungsmittel in Deutschland sein wird.