Orientierung an langfristigen Zielen Kabinett beschließt strengere Regeln für Banker-Boni
Die Gier der Banker gilt vielen als eine Ursache der Finanzkrise. Noch befeuert wurde sie durch hohe Boni, mit denen schnelle Profite belohnt wurden. Dem soll künftig ein Gesetz Einhalt gebieten. Das Bundeskabinett beschloss einen Entwurf, das Änderungen der Anreizsysteme für die Finanzbranche vorsieht.
Die Regeln für Boni von Bank- und Versicherungsmanager sollen nach dem Willen der Bundesregierung strenger gefasst werden. Das Bundeskabinett beschloss Änderungen der Anreizsysteme für die Finanzbranche.
Das Gesetz sieht vor, dass Banken und Versicherungen ihre Vergütungen künftig transparenter gestalten und auf nachhaltige Unternehmensentwicklung ausrichten müssen. Nach der weltweiten Finanzkrise hatten sich die G-20-Staaten im vergangenen Jahr auf Standards für solide Vergütungspraktiken geeinigt.
Risiken vermeiden
Erklärtes Ziel ist es, dass Manager durch die veränderten Anreize nicht mehr übermäßige Risiken eingehen. "Die bisherigen Vergütungsstrukturen waren eher auf kurzfristige Erfolge ausgerichtet, sanktionierten dabei Misserfolge aber unzureichend", erläuterte ein Regierungssprecher. "Dadurch haben sie dazu beigetragen, dass vor allem Banken zu hohe Risiken übernahmen - eine wesentliche Ursache der Finanzkrise, wie wir heute wissen." Die beschlossene Gesetzesregelung solle dem entgegenwirken.
Gestärkt würden durch das Gesetz auch die Rechte der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Sie soll stärkere Eingriffsrechte erhalten und unangemessen hohe Bonuszahlungen unterbinden können.