Neuer Bahn-Fahrplan Mehr Fernzüge zwischen Nordwesten und Süden
Die Bahn will bestimmte Fernverbindungen häufiger und schneller befahren. Auch Strecken ins Ausland sowie Nachtzuglinien sollen ausgeweitet werden. Mit dem Fahrplanwechsel steigen aber die Preise.
Auf vielen wichtigen Fernverkehrsstrecken der Deutschen Bahn sollen ab dem Fahrplanwechsel am 11. Dezember die Fernzüge häufiger und auch schneller unterwegs sein - insbesondere zwischen dem Nordwesten und dem Süden Deutschlands.
Möglich wird das vor allem durch die fertiggestellte Neubaustrecke Wendlingen-Ulm, die neben Stuttgart 21 Teil des Bahnprojekts Stuttgart-Ulm ist. "Über die neue Strecke verbindet die DB auch die Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Bayern noch schneller und häufiger miteinander", teilte der Konzern mit.
So führt die bestehende ICE-Linie Dortmund/Düsseldorf–Stuttgart über Köln und Mannheim künftig weiter nach Ulm, Augsburg und München. Die Reisezeit ist mit 4:15 Stunden knapp 15 Minuten kürzer als bisher. Zusammen mit den Direktverbindungen über Nürnberg oder Stuttgart können Fahrgäste damit zweimal pro Stunde umsteigefrei zwischen Köln und München reisen.
Mehr Verbindungen zum Frankfurter Flughafen
Auch zum Frankfurter Flughafen soll es mehr Verbindungen geben, vor allem aus nördlich gelegenen Städten. "So wird die ICE-Linie Basel-Köln-Dortmund bis nach Hamburg verlängert, womit die Achse zwischen der Dom- und der Hansestadt qualitativ weiter aufgewertet wird", teilte die Bahn mit.
Reisende aus Münster, Osnabrück und Bremen können dann noch häufiger umsteigefrei zum Frankfurter Flughafen gelangen. Schneller und häufiger soll es auch von München und Augsburg an den größten deutschen Flughafen gehen. Hier erweitert die Bahn das Sitzplatzangebot um bis zu 60 Prozent.
Nachtzugverbindungen sollen ausgeweitet werden
Zwischen NRW und Frankfurt sollen ab Mitte Dezember die ersten Züge des sogenannten ICE 3 Neo im Einsatz sein - ein neuer Zug auf Basis des bekannten ICE 3, von dem die Bahn im kommenden Jahr drei Dutzend neue Fahrzeuge erhält. Nach eigenen Angaben bekommt das Unternehmen mit 37 Zügen so viele neue ICE wie nie zuvor. Damit wächst die Anzahl der ICE-Sitzplätze bis Jahresende schrittweise um rund 19.000.
Außerdem kündigte der Konzern weitere Verbindungen ins Ausland an, insbesondere in die Schweiz und nach Polen. Auch Nachtzugverbindungen sollen ausgeweitet werden. Diese werden in der Regel von den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) betrieben. Eine neue Nachtzuglinie mit IC-Sitzwagen wird etwa Zürich mit Berlin verbinden und hält unter anderem in Erfurt, Halle und Leipzig.
Bald im Einsatz zwischen NRW und Frankfurt: der ICE 3 Neo.
Mit dem Fahrplanwechsel steigen auch die Preise
Mit dem Fahrplanwechsel erhöht die Deutsche Bahn die Preise für Fernzugreisen. So steigen die sogenannten Flexpreise um durchschnittlich knapp sieben Prozent an. Die Preise für die drei Bahncard-Abos (25, 50, 100) steigen demnach um 4,9 Prozent.
Als Begründung für die höheren Preise verweist der Konzern auf die deutlich gestiegenen Energiekosten, die auch der Bahn zu schaffen machten. Zudem kündigte die DB für das kommende Jahr auch weitere Sanierungen des Schienennetzes an. Dadurch müsse das Angebot auf einigen Verbindungen zeitweise angepasst werden, hieß es weiter.